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Sonntag, 18. Januar 2015

Mitch Albom - Dienstags bei Morrie

Genre: Erzählung
Taschenbuch: 217 Seiten
Verlag: Goldmann
Erscheinungstermin: 1. April 2002
ISBN: 978-3442451753

Als Mitch Albom erfährt, dass sein ehemaliger Soziologieprofessor an einer unheilbaren Krankheit leidet und bald sterben wird, beschließt er, wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen und ihn zu besuchen. Noch immer ein Lehrer aus Leidenschaft bringt dieser seinem früheren Studenten in den nächsten Monaten wichtige Lektionen bei, über das Leben, die Liebe, den Tod. Mitch zeichnet all dies mit einem Diktiergerät auf, sicher, dass er diese Lektionen mit vielen Menschen teilen sollte.
Morrie Schwartz wurde nur zufällig Lehrer aber trotzdem war er einer der besten, die man sich vorstellen kann. Auch für Mitch Albom spielte er eine große Rolle, schon während seines Studiums konnte ihm sein „Coach“ immer wieder helfen, indem er ihm die richtigen Fragen stellte. Genau deshalb schwört sich Mitch bei seinem Abschluss, Kontakt mit ihm zu halten.

Montag, 20. Oktober 2014

Peter Carey: Die Chemie der Tränen

Peter Carey: Die Chemie der Tränen
Genre: Gegenwartsliteratur
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: S. Fischer Verlage
Erscheinungstermin: April 2013
ISBN: 978-3-10-010237-9

Als der Kurator Matthew Tindall urplötzlich an einem Herzanfall stirbt, hinterlässt er eine Ehefrau, zwei Söhne und eine heimliche Geliebte. Catherine, eine auf alte Uhrenmechaniken spezialisierte Restauratorin Anfang vierzig, die gemeinsam mit ihm am Swinburne Museum, einem "fast unbekannten Schatzkästlein der Stadt London", arbeitete, ist diese Geliebte - und nun ist sie völlig allein; mit sich, ihrer schmerzenden Trauer und ihren Erinnerungen an eine jahrelange Affäre, die für sie - neben ihrer Arbeit - alles im Leben war. Von einem Tag auf den anderen ist für Catherine alles, aber auch wirklich alles aus den Fugen geraten. Lediglich einer ihrer Vorgesetzten am Museum scheint eingeweiht. Wissend um all das Elend und die Trauer im Verbogenen, betraut er Catherine, auch, um sie von alledem abzulenken, mit der aufwendigen Wiederinstandsetzung einer mysteriösen alten Apparatur, die ein englischer Gentleman namens Henry Brandling (der zweite große Protagonist dieses Romans) einst Mitte des neunzehnten Jahrhunderts im Schwarzwald hatte bauen lassen, um seinem schwindsüchtigen Sohn in der Heimat ein Geschenk zu machen, das diesem wohlmöglich neuen Lebenswillen einhauchen würde. Catherine stürzt sich mehr und mehr in dieses neue Projekt, verschlingt die hinterlassenen Notizen und Pläne des Engländers und verliert so nach und nach, auch mithilfe des Wodkas, die Bindung zu allem, was sie einst hatte.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Amy Harmon - Vor uns das Leben

Genre: Roman
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Egmont INK
Erscheinungstermin: 2. Oktober 2014
ISBN: 978-3863960735

Ambrose ist der Star des Ringer-Teams an der Highschool, Fern fällt zwischen den hübschen Mädchen um sie herum nicht auf und Bailey sitzt schon seit vielen Jahren im Rollstuhl und ist ständig auf fremde Hilfe angewiesen. Bald machen alle drei ihren Schulabschluss und wollen in ihre Zukunft starten, aber es scheint doch Dinge zu geben, die man nicht planen kann.

Ambrose wächst bei seinem Vater auf und ist der große Star des Ringer-Teams an seiner Highschool. Alle vergöttern ihn, er ist sportlich, gutaussehend und gleichzeitig auch noch sehr nett. Bailey ist der Sohn des Trainers und obwohl er selbst aufgrund einer Muskelerkrankung nicht mitringen kann, ist er fester Bestandteil des Teams. Er analysiert und unterstützt die Sportler mental. Keiner ist ein größerer Fan von Ambrose als Bailey. Fern ist das späte Wunschkind des Pastors und seiner Frau und außer ihrem Cousin Bailey und der hübschen Rita hat sie nicht viele Freunde. Sie kennt es nicht anders, sie war schon immer eher schüchtern, keine Schönheit und verbringt ihre Zeit lieber mit ihren Büchern als mit anderen Menschen. Natürlich ist sie trotzdem bei den Ringkämpfen dabei, um Bailey zu unterstützen und wegen Ambrose, den sie schon seit ihrer Kindheit anhimmelt.

Sonntag, 4. Mai 2014

Donna Freitas - Wie viel Leben passt in eine Tüte?

Donna Freitas - Wie viel Leben passt in eine Tüte?
Genre: Jugendbuch
Gebunden Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Gabriel Verlag
Erscheinungstermin: August 2012
ISBN: 9783522303125

Als Rose 16 Jahre alt ist, verstirbt ihre Mutter an Krebs. Am Tag der Beerdigung findet Rose im Kleiderschrank ein Päckchen - ein eigens für sie zusammengestelltes „Survival Kit“ für die ihre Mutter zu Lebzeiten bereits bekannt war. Offensichtlich war es Rose Mutter im Vorfeld klar, dass ihre Tochter nach ihrem Ableben Hilfe benötigen würde, um mit dem Leben nach ihrem Tode zurechtzukommen. Rose ist jedoch anfangs nicht in der Lage dazu, die Gegenstände aus dem Kit zu nutzen. Erst einige Monate später beginnt sie Schritt für Schritt mit Hilfe der Hinterlassenschaften ihrer Mutter aus der Isolation auszubrechen und ihr bisheriges Leben wieder aufzunehmen.

Die Autorin beschreibt auf sehr gefühlvolle und einfühlsame Art und Weise, wie sich Rose im Zuge der Trauerbewältigung von ihrer Außenwelt abschottet, dazu zählt, dass sie nicht mehr zum Cheerleading geht, Partys sowie andere Zusammentreffen mit ihren Freunden meidet und sich gegen jegliche Art der körperlichen Zuneigung ihres Freundes wehrt. Außerdem ist das Musikhören für sich unerträglich geworden. Dies ändert sich, als sie die Gegenstände aus dem Survival Kit näher untersucht und in ihren Alltag einbringt, aber auch, als sich die Beziehung zu ihrem Mitschüler, der sich seit längerem um die Gartenarbeit der Familie kümmert, verändert bzw. vertieft.

Dienstag, 29. April 2014

Lori Nelson Spelman - Morgen kommt ein neuer Himmel

Lori Nelson Spelman - Morgen kommt ein neuer Himmel
Genre: Roman
Broschiert: 368 Seiten
Erscheinungstermin: 24. März 2014

ISBN: 978-3810513304

Brett leidet sehr unter dem Tod ihrer geliebten Mutter. Bis zu diesem Zeitpunkt schien sie ihr Leben fest im Griff zu haben: ein guter Job, eine tolle Wohnung und einen Freund, den sie liebt. Aber jetzt scheint alles zu zerbrechen. Bei der Testamentseröffnung erfährt sie, dass sie ihr Erbe nicht bekommen wird, so lange sie nicht die Aufgaben erfüllt, die ihre Mutter ihr stellt. Die Aufgaben ergeben sich aus einer Liste von Lebenszielen, die Brett sich selbst als Jugendliche aufgeschrieben hat aber sind das auch heute noch ihre Ziele?

Brett ist am Boden zerstört, als ihre Mutter nach einer kurzen, schnellen Krankheit stirbt. Mit 34 Jahren hatte sie ein tolles Verhältnis zu ihr und jetzt scheint sie alleine da zu stehen. Sie hat ihre Brüder, die jedoch wesentlich besser mit dem Verlust umgehen können und sie hat ihren Freund, der sich allerdings nicht so sehr für die Familie interessiert. Und jetzt wird sie nicht, wie erwartet die Nachfolgerin ihrer Mutter in deren Unternehmen, sondern erbt überhaupt nichts, so lange sie nicht die Lebensziele erreicht, die sie sich als Teenager gesetzt hat. Brett ist außer sich, heute sieht ihr Leben doch ganz anders aus als vor so vielen Jahren. Wie soll sie nur innerhalb eines Jahres Lehrerin werden, ein Haus kaufen, ein Kind bekommen und noch so vieles mehr. Vor Allem, wenn sie gar nicht weiß, ob sie das alles überhaupt will.

Sonntag, 9. März 2014

Colleen Hoover - Weil ich Layken liebe

Genre: Jugendbuch
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlga: dtv
Erscheinungstermin: Januar 2014
ISBN: 978-3-423-71562-1

Für die 18-jährige Layken brach vor sieben Monaten die Welt zusammen, als ihr Vater plötzlich und ohne Vorwarnung aus dem Leben gerissen wurde. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder muss sie nun aus finanziellen Gründen nach Michigan ziehen – für Layken bricht erneut die Welt zusammen und sie ist sich sicher, dass sie alles und jeden in Michigan hassen wird. Doch dies ändert sich bereits am ersten Tag, als sie ihrem neuen Nachbarn Will begegnet. Die Liebe auf den ersten Blick reißt ihr den Boden unter den Füßen weg und zum ersten Mal seit dem Tod ihres Vaters ist Layken wieder glücklich. Doch alles ändert schon kurz darauf, nachdem sie ihren ersten Tag an der neuen Schule hat. Das Schicksal trifft sie wie ein Schlag ins Gesicht und schon wieder bricht alles um sie herum zusammen.

Mittwoch, 12. Februar 2014

Carsten Stroud - Die Rückkehr

Carsten Stroud - Die Rückkehr
Genre: Thriller
Gebunden:  580 Seiten
Erscheinungstermin: August 2013
ISBN: 978-3-8321-9647-9


Es ist nicht greifbar. Es ist mystisch. Es ist beängstigend und dunkel. Es ist - NICHTS! 
Und    es    ist     zurück.

Die Rückkehr beginnt mit einer "vertikalen Stationierung im Gelände" eines chinesischen Learjets, der völlig ungebremst mit dem Cockpit voran als Feuerball auf einem Golfplatz in der Nicevilles "eingelocht" wird. Auslöser dieser außergewöhn- lichen vertikalen Stationierung ist ein durch eine auf Talullahs Wall aufschlagende Cessna aufgescheuchter Krähen-schwarm..

Nichts ist zurück und Niceville weiter in Aufruhr. Menschen verschwinden oder verhalten sich merkwürdig aggressiv. Flugzeuge fallen vom Himmel. Das Draußen drängt nach Drinnen und es ist schwarz. 

Nick Kavanaugh tappt immer noch im Dunkeln, was das Verschwinden von Rainey Teague und den Banküberfall vor einem halben Jahr angeht, bei dem vier Polizisten kaltblütig ermordet wurden. Zwar gibt es mit Byron Deitz einen Tatverdächtigen - fand man doch einen Teil der Beute in seinem gelben Hummer - doch so recht glauben will Nick nicht an Deitz' Schuld. Zumindest nicht in diesem Fall.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Franziska Moll - Was ich dich träumen lasse

Franziska Moll - Was ich dich träumen lasse
Genre: Jugendbuch
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Loewe Verlag
Erscheinungstermin: Januar 2014
ISBN: 978-3-7320-0150-7

Elena und Rico sind ein glückliches, junges Paar. Sie verbringen jede Minute miteinander. Alles scheint wie in einem Traum zu sein, bis Rico Opfer eines schweren Unfalls wird und ins Koma fällt. Elena wacht an seiner Seite, besucht ihn Tag für Tag und vernachlässigt nicht nur die Schule, sondern auch ihr komplettes eigenes Leben. Doch sie will die Hoffnung nicht aufgeben und versucht Rico täglich zu beweisen, dass es sie lohnt, wieder aufzuwachen. Dann entdeckt sie auf Ricos Computer eine Liste, mit den top zehn, die er vor seinem Tod erleben möchte. Da Elena nicht weiß, ob ihr Geliebter jemals wieder aufwacht, fasst sie sich ein Herz, arbeitet die Liste ab und berichtet ihm täglich von Ihren Erfahrungen. Unterstützt wird sie dabei von Tim, einem Krankenpfleger, der auf den ersten Blick nicht gerade sympathisch scheint, ihr aber durch seine offene und ehrliche Art zeigt, dass es sich Lohnt um Rico und seine Liebe zu kämpfen.

„Was ich dich träumen lasse“ gehört zu den Büchern, die wach rütteln, schockieren und zum Lachen bringen und das gleichzeitig. Dieses Buch ist schlicht und einfach ehrlich und das macht seinen ganz besonderen Zauber aus. Was diesen Roman ausmacht ist eine wahnsinnige Authentizität gepaart mit erstaunlicher Intensität, um es kurz zu sagen: Es berührt, und zwar genau dort, wo es wehtut. Franziska Moll schafft es, so viel auf so wenige Seiten zu packen. 

Freitag, 6. September 2013

David Foenkinos - Souvenirs


David Foenkinos - Souvenirs
Genre: Roman
Taschenbuch:  333 Seiten
Erscheinungstermin: Juli 2012
ISBN: 978-3-406-63947-0

Wieder einmal stehe ich vor dem Problem: Wie kann ich ein Buch bewerten, das ich nicht zu Ende gelesen habe? Wie kann ich es rezensieren? Nun ich versuche es einfach mal.

Der Klappentext zu David Foenkinos Souvenirs versprach eine lohnenswerte Lektüre, darauf habe ich mich verlassen. Leider wurde ich etwas alleine gelassen damit. Vielleicht hatte ich auch einfach falsche Erwartungen. Immerhin hatte ich in den letzten Monaten immer wieder versucht, das Buch zu beenden - allein, es gelang mir nicht. Denn einmal aus der Hand gelegt, fiel es mir schwer, den Anschluss an die Geschichte wieder zu finden, obwohl ich den Roman nicht wirklich schlecht fand.

Angefangen hat die Geschichte um den jungen Mann, dessen Name mir zugegebenermaßen nach nunmehr 9 Monaten doch entfallen ist, recht hoffnungsfroh. Sicher, er war auf der Suche nach sich, nach der Zukunft, nach der großen Liebe ... also nichts so Ungewöhnliches für Menschen Anfang zwanzig. Doch wie gesagt versprach der Klappentext eine vielleicht etwas schräge aber lohnende Lektüre. 

Mittwoch, 5. Juni 2013

Jenny Downham - Bevor ich sterbe

Jenny Downham – Bevor ich sterbe
Genre: Gegenwartsliteratur
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: cbt HC
Erscheinungsdatum: Februar 2008
ISNB: 3-570-16002-5 

Die 16-jährige Tessa leidet seit vier Jahren an Leukämie und hat die nerven- und kräftezehrenden Therapieversuche der Ärzte endgültig satt. Zudem ist es mittlerweile unaufhaltsam, dass sie zeitnahe sterben wird, da es keine Heilungschancen für den Teenager gibt. Doch Tessa flieht in alles andere als Selbstmitleid, viel mehr stürzt sie sich jetzt erst richtig in Abenteuer. Sie erstellt eine Wunschliste, auf die sie 10 Dinge schreibt, die sie vor ihrem Tode noch unbedingt erleben oder machen möchte. Ganz oben auf dieser Liste stehen Sex, Drogen, gegen das Gesetz verstoßen und einen ganzen Tag lang zu allem ja zu sagen. 

Die Protagonistin erlebt auf diese Art und Weise einige fast anarchistische Abenteuer, die nicht bei all ihren Mitmenschen auf Zuspruch stoßen, diesen begegnet sie jedoch, ähnlich wie ihrem Schicksal, mit einer gehörigen Portion Humor, denn sie durch Sarkasmus zum Ausdruck bringt. Auch ihre Familie, vor allem ihr Vater, sowie der kleine Bruder, müssen, trotz der Liebe zu ihr, viel Mühe aufbringen, um Tessas rebellischen Verhalten Herr zu werden.

Die Geschichte erfährt einen emotionalen Bruch, als der flüchtig geplante Sex von einem unerwarteten und viel größeren Gefühl verdrängt wird, als Tessa Adam kennenlernt. Es zeichnet sich eine Romanze ab, deren Innigkeit und Zärtlichkeit noch weitaus tiefer unter die Haut des Lesers gelangt, als das Leid und der bevorstehende Tod des jungen Mädchens. 

Freitag, 10. Mai 2013

John Krakauer – In eisige Höhen - Das Drama am Mount Everest


Hörbuch: Spieldauer 10 Std. 48 Min. (ungekürzt)
Sprecher: Christian Brückner
Genre: Sachbuch
Verlag: steinbach sprechende Bücher
Erscheinungstermin: September 2004
ISBN: 978-3-88698-712-2

Ab 8000 Metern Höhe ist jeder für sich selbst verantwortlich und kaum mehr zurechnungsfähig. 

Eine eiskalte Gemeinschaftsrezension von Claudia Fanara und Brigitte von Freyberg. 

Bergsteigen alleine ist schon nicht ganz ohne, doch Extrem-Bergsteigen und das auch noch am Mount Everest ist mehr als gefährlich. Wer sich in dieses Abenteuer stürzt, darf alles sein, nur kein Abenteurer.
Der Autor, Jon Krakauer, erhält von der Zeitschrift „Outside“ den Auftrag, einen Artikel zur Kommerzialisierung des Mount Everest zu schreiben. Aber Krakauer ist nicht nur Journalist sondern er war in der Vergangenheit auch ein leidenschaftlicher Bergsteiger. Und wenn er sich eines Themas annimmt, dann richtig. Also schliesst er sich nach längerer Vorbereitung einer Expedition an - einer Expedition, die in einem einem eiskalten Drama endet. Acht Menschen verlieren ihr Leben. Unter ihnen Scott Fischer und Rob Hall, beide ganz grosse Fische im kleinen Teich der Extrem-Bergsteiger-Community.

Donnerstag, 28. Februar 2013

Sabine Amtsberg - Das Dach der Seligen

 Genre: hist. Roman
 Gebunden: 349 Seiten
 Verlag: Aufbau Verlag
 Erscheinungstermin:12.11.2012
 ISBN: 978-3-351-03504-4 


November 1906, Bhamo, Burma (heute Myanmar)
Aufbruch der Expedition unter der Leitung des Geologen Gustav Bronnen. Ziel: Die Vermessung des Salween und die Erforschung des weitgehend noch unbekannten Tibet.

Das ursprüngliche Ziel Bronnens, Untersuchungen in Afrika durchzuführen, scheitert am Kolonialismus und Bronnens Weigerung, den Schutzbrief des Kaisers in den Rucksack zu packen. Denn tatsächlich soll dieser Schutzbrief dazu benutzt werden, Land und damit Bodenschätze zu billigsten Preisen zu erwerben.  Doch Bronnen ist kein Eroberer, sondern ein Forscher mit echtem Interesse an Land und Leuten. Er hat mitnichten vor, seiner Nation mit unlauteren Mitteln zur Ausweitung ihres Territoriums zu verhelfen.    
                            
Obwohl glücklich mit der Berliner Malerin Emmy Radke verheiratet, zieht es ihn in die Ferne. Tibet soll das neue Ziel sein. Zusammen mit dem Fotografen Curt Cohn und dem Zoologen Robert Beermann stellt Bronnen eine Karawane zusammen, die vor allem vermessen und kartographieren, die unbekannte Flora und Fauna erforschen und das alles am besten per Photographie für die Ewigkeit festhalten soll.

Sonntag, 15. Juli 2012

Carlos Ruiz Zafón - Der Schatten des Windes

Genre: Gegenwartsliteratur, Kriminalroman 
Taschenbuch: 562 Seiten 
Verlag: Suhrkamp/Insel
Erscheinungsdatum: 29. August 2005
ISBN: 978-3-518-45800-6

Daniel Sempere wächst als Sohn eines Antiquars im düsteren und tristen Barcelona der Franco-Ära auf, das von den Schatten der Vergangenheit und der Gegenwart beherrscht wird. Während die kleine Buchhandlung des Vaters kaum genügend abwirft, um die Beiden am Leben zu erhalten, verblassen langsam die Erinnerungen an Daniels Mutter, die der Cholera erlag, als er noch ein kleiner Junge war. Es ist ein karges Leben, doch beide arrangieren sich mit dem, was sie haben.

Eines frühen Morgens begeben sich Vater und Sohn auf einen Ausflug durch die noch dunkle Stadt. Es ist der Tag, an dem der zehnjährige Daniel in die Welt des "Friedhofs der vergessenen Bücher" eingeführt wird. Hinter diesem, zugegebenermaßen etwas plakativen Namen verbergen sich die labyrinthhaften Räumlichkeiten einer uralten Gesellschaft von Antiquaren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Bücher zu bewahren, deren Fortbestand gefährdet ist. Es ist Ritus, dass jeder, der den Friedhof zum ersten Mal betritt, ein Buch aus den dunklen und geheimnisvollen Regalen auswählt, um es sein Leben lang zu schützen, bis es seinen Weg zurückfindet. Etwas unbeholfen streift Daniel durch die düstere Szenerie und entscheidet sich schließlich für "Der Schatten des Windes", den Roman eines gewissen Julián Carax.

Gefesselt und begeistert von "Der Schatten des Windes", versucht der Junge mehr über den Autoren in Erfahrung zu bringen, und muss doch schnell feststellen, dass dies alles andere als einfach ist. Der Autor ist verschwunden, und mit ihm die meisten seiner Bücher. Noch dazu häufen sich Gerüchte, das irgendjemand die letzten Exemplare von Carax-Romanen aufkauft, um sie zu vernichten.

Als Daniel eines Nachts am Fenster der spartanischen Wohnung über der Buchhandlung steht und in die Straßen seiner Heimatstadt hinausblickt, bemerkt er einen Mann auf der anderen Straßenseite, der rauchend, in geheimnisvolle Schatten gehüllt, auch ihn beobachtet. Die Szenerie erscheint dem Jungen merkwürdig vertraut, ist sie doch fast deckungsgleich mit einer der Passagen aus "Der Schatten des Windes".

Während Daniel älter wird, dringt immer mehr Vergangenheit ans Licht und die Grenzen zwischen dem Leben eines Daniel Sempere und dem eines Julián Carax scheinen allmählich immer mehr zu verschwimmen.

Mit der "Schatten des Windes" hat der spanische Bestseller-Gigant Carlos Ruiz Záfon seinerzeit nicht nur den Sprung von der Jugendliteratur in die ebenso mystische und düstere Welt der vermeintlichen Erwachsenen geschafft, sondern gleichsam den erfolgreichsten spanischsprachigen Roman nach "Don Quijote" geschrieben. Nun wissen wir, dass nicht jeder Kassenschlager solcherlei überdimensionierter Lob-Arien auch verdient (Liebe Grüße an Stephenie Meyer und E.L. James), doch hier ist dies mehr als nur gerechtfertig. Ein großartiges Buch voller Tragik, Romantik, Mystik und Spannung, dem es zusätzlich nie an erzählerischem Witz, sowie der nötigen Ernsthaftigkeit mangelt, denn neben der ohnehin schon packenden Handlung um den jungen Sempere nähert sich Ruiz Zafón einer fast vergessenen Epoche der jüngeren spanischen Geschichte an, deren Aufarbeitung nicht immer einfach ist. Aufrichtig und unprätentiös erzählt er von einer Ära des Terrors, des Verdrängens und der Unsicherheit, die nach dem Spanischen Bürgerkrieg und während der Diktatur Francos herrschte. 

"Der Schatten des Windes" ist der erste Roman, der als Quadrologie angelegten Saga um den "Friedhof der vergessenen Bücher" ("Das Spiel des Engels" (2008), "Der Gefangene des Himmels" (2012)), was dem Alleinstellungsmerkmal des Romans jedoch keinen Abbruch tut. Ruiz Zafón setzt in diesem Meisterwerk der Gegenwartsliteratur nicht nur seiner geliebten Heimatstadt Barcelona ein literarisches, wenn auch düsteres und verzaubertes Denkmal, sondern auch sich selbst. Ein fantastisches Buch, das nahezu alles kann: Es vermag Krankheiten zu heilen, Tote wieder zum Leben zu erwecken, aber vor allem; uns ein herausragendes Lesevergnügen zu bereiten.

Note: 1,4
  • Humor: 2
  • Anspruch: 1
  • Spannung: 1
  • Erotik: 2
  • Piratenfaktor: 1 
       

Dienstag, 10. Juli 2012

Robert Williams - Luke und Jon

Genre: Coming-of-Age, Gegenwartsliteratur
Taschenbuch: 192 Seiten 
Verlag: Berliner Taschenbuch Verlag
Erscheinungsdatum: 06. November 2010
ISBN: 978-3833307034

Luke Redridge ist dreizehn und lebt mit seinen Eltern ein normales und beschauliches Leben im grauen und regnerischen Vorstadt-England unserer Zeit. Sicher, Luke ist nicht unbedingt ein Siegertyp in der Schule, aber er ist ein talentierter Maler und eckt kaum an, was ja auch schon was wert ist, in der rauen Welt der Schulhöfe. Sein Vater ist Spielzeugmacher und seine Mutter eine liebevolle Idealistin mit Stimmungsschwankungen. Das Leben geht in geregelten Bahnen.

All das ändert sich jedoch abrubt, als Lukes Mutter, bei der inzwischen eine bipolare Störung diagnostiziert wurde, bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. Tief getroffen ziehen sich Vater und Sohn in ihre eigene Welt zurück, jeder für sich. Nach kurzer Zeit häufen sich bereits die unbezahlten Rechnungen. Am finanziellen Abgrund angekommen, bleibt Lukes Vater nichts anderes übrig, als das Haus der Familie zu verkaufen und sich mit dem Wenigen, das ihnen noch bleibt, ein neues Leben aufzubauen, irgendwo anders, irgendwo, wo es billiger ist.

Und so landen die Beiden in Duerdale, einem nebligen Kaff in der englischen Provinz. Das wenige Geld reicht hier jedoch, zwischen schroffen Hügeln und Mooren, für ein verwahrlostes und einsames Haus auf einem Berg, nahe der Stadt. Träge und beinahe gleichgültig fügen sich die beiden in ihr Schicksal und das neue Leben, das sie nie wollten - immer noch ohnmächtig ob des Verlustes ihrer Mutter und Ehefrau. Luke zieht sich in seine Bilder zurück, deren Motive er in der kargen Umgebung des Hauses findet, Lukes Vater Gerald bestreitet mühsam den Lebensunterhalt der beiden, indem er Holzspielzeug in seiner Werkstatt anfertigt - seine ständigen Begleiter bleiben jedoch eine Flasche Whiskey und die geistige Abwesenheit eines Trauernden.

Das triste Leben der beiden Außenseiter wäre vermutlich ewig so weiter gelaufen, wenn nicht, aus dem Nichts, auf einmal ein dürrer und merkwürdig gekleideter Junge vor der Tür gestanden hätte, der nervös drauflos plappert. Jon, der zittrige Gast, entpuppt sich als Nachbarsjunge, dessen Schicksal dem von Vater und Sohn nicht so fremd ist. Luke und Jon werden zu Gefährten, und als die Sommerferien enden und die Schule beginnt, schweißt der Alltag aus Hänseleien und Ausgrenzungen die Freunde immer mehr zusammen. Und gemeinsam finden sogar alle drei Sonderlinge, auch durch die Hilfe eines riesigen Holzpferdes, mühsam ihren Weg zurück ins Leben.

Wie bei vielen seiner Zeitgenossen neigen die Menschen auch bei Robert Williams dazu, laut und apathisch "Salinger" zu brüllen, handelt seine Geschichte "Luke und Jon" doch von den Empfindungen eines Teenagers, ohne dabei etwas mit Vampiren zu tun zu haben. Anders als beim Genre-Epos "Der Fänger im Roggen" jedoch geht es hier nicht nur um das Erwachsenwerden in einer kalten und unverständlichen Welt, sondern vielmehr um den Umgang mit Verlust, Tod und einem Weg aus der Trauer. Was tun wir, wenn die Welt auf einmal und ganz plötzlich anhält, während sie sich für alle anderen weiter zu drehen scheint? Dieser Frage nähert sich Williams behutsam und klug in "Luke und Jon" an, ohne, dass er dabei pathetisch oder platt wird.

Überhaupt: Luke Redridge ist kein Holden Caulfield. Beim Lesen dieses herrlichen Buches musste ich mich vielmehr immer wieder daran erinnern, dass der Protagonist erst dreizehn ist, denn seine Gedanken wirken auf mich wie die, eines Erwachsenen: Sie sind nicht rebellisch und besonders impulsiv, sondern hilflos und aufrichtig ob der Tragik seiner und unserer Welt, die sich trotz allem immer weiter drehen muss.

Ein ruhiges, ein vorsichtiges und ungeheuer ehrliches Buch über Verlust, Zusammenhalt, Freundschaft und ja, über das Erwachsenwerden. Lesenswert!

Note: 2
  • Humor: /
  • Anspruch: 2
  • Spannung: 3
  • Erotik: /
  • Piratenfaktor: 1 

Freitag, 15. Juni 2012

Daniel Wallace - Die Nacht der Wassermelonen


Daniel Wallace - Die Nacht der Wassermelonen
Gebundene Ausgabe: 246 Seiten 
Verlag: Eichborn
Erscheinungsdatum: 20. Februar 2004
ISBN: 978-3821809496


Ashland, Alabama – die personifizierte Südstaaten-Kleinstadt: heiß, engstirnig und geheimnisvoll. Was früher die Hauptstadt der Wassermelonen war, ist heute nichts weiter als eine Erinnerung; die einst weltbekannten Melonenfelder sind verdorrt, Stadt und Menschen stehen still und die Tradition, die Identität Ashlands, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Doch das war nicht immer so. Vor 19 Jahren war alles noch, wie es immer war und immer bleiben sollte: Die Menschen waren glücklich, die Sommer fantastisch und die Bürger der Stadt feierten jedes Jahr ihr Wassermelonenfest. Ashland war nicht irgendeine Stadt, sie hatte eine einzigartige Kultur, einen einzigartigen Mythos, Ashland war etwas Besonderes: die Welthauptstadt der Wassermelonen. Zumindest war sie es, bis eine Fremde in die Stadt kam, die alles verändern sollte. Als Lucy Rider in einem luftigen Sommerkleid und mit heruntergelassenen Fenstern in der Stadt hielt, um sich um ein paar der Immobilien ihres Vaters zu kümmern, war dies der Anfang vom Ende. Sie ließ sich für einige Zeit in der Stadt nieder und hatte keine Eile, nach Hause zurückzukehren. Lucy Rider war von einer Schönheit, wie sie in Ashland nicht anzutreffen war, sie trug Kleider, die es in Ashland nicht zu kaufen gab und sie tat Dinge, die man in Ashland nicht tat. Selbst wenn es ihr gelang, über die Doppelmoral und die Engstirnigkeit der Einwohner Ashlands hinwegzusehen, so war sie doch außerstande den archaischen und unmenschlichen Ritus zu akzeptieren, der den Kern des Wassermelonenfestes darstellte: die Krönung des Wassermelonenkönigs. Mit einer List erreichte Lucy zwar ihr Ziel, doch wurde sie von nun an von der gesamten Stadt geschnitten und steuerte unweigerlich auf die Tragödie zu: den Tag der Geburt ihres Sohnes, der gleichzeitig auch der Tag ihres eigenen Todes war.

Daniel Wallace erzählt uns die Geschichte des 18-jährigen Thomas Rider, welche sich nicht nur auf die Suche nach seiner Vergangenheit macht, sondern auch versucht, seine eigene Identität unterwegs zu finden. Aufgewachsen bei seinem Großvater, der eine gute Geschichte stets der Wahrheit vorzog, und einer Frau, die er Anna nennt, weiß er nicht viel über sich oder seine Eltern – nur, dass seine Mutter einst für einige Zeit in Ashland gelebt hat, er dort geboren und sie dort gestorben ist. Also macht er sich auf den Weg in die ehemalige Welthauptstadt der Wassermelonen. Auf der Suche nach der Wahrheit wird er – entgegen aller Erwartungen – mit offenen Armen empfangen. Denn die Einwohner Ashlands glauben an die Erfüllung eines Schicksals – lang lebe der König.

Wallace gelingt mit seiner clever-aufgebauten Generationengeschichte nicht nur ein feinfühliges Porträt einer vom Unglück geschundenen Familie, sondern auch ein Blick in die kindliche und verletzliche Seele der Kleinstädte, denen wir irgendwie alle entstammen. Hinter der Geschichte steckt viel mehr als eine provinzielle Südstaatenstory; es geht um den Umgang mit Verlust, den Umgang mit der Wahrheit und den Umgang mit allem, was passiert ist. „Die Wahrheit ist wie ein Fisch […]. Sie flutscht einem ständig durch die Finger. Deshalb strengen wir uns erst gar nicht groß an, und amüsieren uns über die Idioten, die’s versuchen und sich dabei mächtig naß spritzen.“ (S. 15.). Wallace erzählt – wie auch in seinem berühmten und von Tim Burton verfilmten Debut: „Big Fish“ – mit viel Witz und Magie und schafft so etwas, was den Wenigsten gelingt: Er macht aus einer ernsten, realen und tragischen Geschichte voller Zweifel und Konflikte das, was Kleinstadtbürger wohl als eine Legende bezeichnen würden.


Note: 2,4
  • Humor: 2
  • Anspruch: 2
  • Spannung: 3
  • Erotik: 3
  • Piratenfaktor: 2