Genre: Gegenwartsliteratur
Gebunden: 240 Seiten
Verlag: Ruetten & Loening
Erscheinungstermin: 21. Mai 2012
ISBN: 978-3-352-00828-3
ISBN: 978-3-352-00828-3
"Wenn nicht, dann jetzt" - kryptischer geht es fast nicht mehr und doch beschreibt dieser Titel Edgar Rais lockeren Unterhaltungsroman um den sympathischen aber nicht ganz ernst zu nehmenden Jan Bechstein absolut treffend.
Denn auch Jan weiß nicht so recht, was eigentlich los ist - mit ihm, mit seinem Leben, seiner Tochter, mit der er einmal im Jahr einen zweiwöchigen Urlaub verbringt und vor allem mit Sergeja. Sergeja ist Musikerin und die Mutter seiner Tochter Mia. Sie war seine große Liebe und doch hat er sie vor 15 Jahren mit der einjährigen Mia alleine gelassen.
Warum? Das weiß weder Jan noch der Leser so genau - zumindest mir hat sich das leider nicht ganz erschlossen. Aber so ist das Leben nun manchmal, tief und unergründlich.
Unergründlich ist die Story an manchen Stellen - vielleicht aber ist das auch ein stilistischer Trick, den Edgar Rai des öfteren und durchaus gekonnt nutzt, um den Leser bei der Stange zu halten - tief allerdings will die Geschichte gar nicht sein. Das zeigt schon ein Blick in den Text auf dem Buchrückent, in dem Wenn nicht, dann jetzt als "liebevoll chaotische Sommerkomödie" bezeichnet wird.
Liebevoll - so schildert Rai auf jeden Fall einige der schönsten Orte der Handlung. So zum Beispiel Sergejas Heimatdorf in Slowenien oder Jans und Mias gemeinsamen Urlaubsort in Italien.
Chaotisch - sind die Gefühle, die Jan dazu bringen, die Frau, die er vor langer Zeit sitzen gelassen hat, wieder für sich gewinnen zu wollen und die damit verbundenen Handlungen. Aber auch die Einführung mancher Romanfiguren, die die Handlung zwar ein wenig ausschmücken, aber irgendwie auf der Strecke bleiben.