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Donnerstag, 12. Dezember 2013

Anne Freytag - Irgendwo dazwischen

Anne Freytag - Irgendwo dazwischen
Genre: Roman
Kindle eBook: 586 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent
Erscheinungstermin: 30. September 2013
ISBN: 978-1492824381


Drei Freundinnen, die sich schon lange kennen, werden langsam erwachsen. Sie entfernen sich voneinander, nähern sich wieder an, erleben das junge Erwachsenendasein mit allem was dazugehört: Verliebt sein, Partys, Sex.

Vor neun Jahren: Emma, Lili und Marie kennen sich schon ewig. Die drei Freundinnen haben schon viel miteinander erlebt und einiges hat dazu geführt, dass die alte Freundschaft etwas brüchig wird. Marie und Emma verstehen sich nicht mehr so gut, Lili und Emma streiten sich, weil Lili in Emmas Bruder verliebt ist und Marie und Lili sind schon lange gut befreundet, obwohl Marie von Lili eigentlich mehr will als nur Freundschaft. Die drei Mädchen stehen kurz vor ihrem Schulabschluss, keine weiß so recht, was sie danach tun wird und meistens ist das auch gar nicht so wichtig, sie sind ja schon genug beschäftigt. Ärger mit den Eltern, Streit mit dem Freund, Eifersüchteleien, Rachepläne. Vielleicht ist das alles viel wichtiger.

Montag, 4. November 2013

Sasha Grey: Die Juliette Society

Genre: Roman, Erotik
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Heyne 
Erscheinungsdatum: 23. September 2013
ISBN: 978-3-453-26886-9
 
Ich will gar nicht lang um den oft zitierten heißen Brei herumreden. Eigentlich sollte man Sasha Grey dankbar sein, denn mit "Die Juliette Society" ist der ehemaligen Porno-Actrice ein Denkmal, nein, was sag ich, ein Mahnmal gelungen, erinnert es uns doch schmerzhaft an vieles, das Literatur nicht sein sollte. Jetzt immer nur auf der Vergangenheit Marina Hantzis, so Greys bürgerlicher Name, herumzureiten, mag unfair erscheinen, aber es entspricht doch schließlich genau dem Kalkül, welches sich die Autorin, ihr Management und ihre Verleger selbst zu eigen machen, denn ohne die Pornovergangenheit Sasha Greys hätte diese Sammlung an Papierverschwendung vermutlich nicht einmal einen Platz in der Kummer gewohnten Erotikliteraturlandschaft gefunden.

Sasha Grey mag, gemessen an den meisten ihrer ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, sicherlich etwas Besonderes sein, interessiert sie sich doch so herzzerreißend für Filmgeschichte, beschäftigt sich mit Philosophie, liest fast ununterbrochen und vergöttert avantgardistische Musik vergangener Jahrzehnte. Der Kunst, der Kunst, ja der Kunst habe sich dieser gebildete Sonderling im Körper eines scharfen Dirty-Girls verschrieben. Und auch ich habe ihr geglaubt, als der Rolling Stone vor ein paar Jahren Sasha Grey mit einem Interview und einer Feature-Story mit einem weltweiten Publikum bekannt zu machen versuchte.

Freitag, 12. April 2013

Ulrike Bornschein - Bei Anruf nackt



Ulrike Bornschein - Bei Anruf nackt
Genre: Erfahrungsbericht
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 2008
ISBN: 978-3-453-64521-9

„Deine besten Tage sind um“ – das waren die Worte die, die Anfang 40-jährige Ulrike Bornschein dazu brachten, ihren Lebensgefährten nach einer dreijährigen Beziehung zu verlassen. Auf der Suche nach einem neuen Partner (und wohl zum Testen des verbliebenen „Marktwertes“) meldet sich Bornschein bei zwei kostenpflichtigen Internetsinglebörsen für den Zeitraum von einem Jahr an. Ein Jahr, das ihr Kontakt zu 14 Männern bringt, von denen es 12 bis zu einem Treffen geschafft haben. „Bei Anruf nackt“ dokumentiert die Erfahrungen der Singlefrau bei der Suche nach dem Traummann im Internet. Der Leser kriegt die potenziellen Mr. Rights anhand derer Internetprofile vorgestellt. In selbiger Form lernt man auch Frau Bornschein kennen. Anschließend sind die Mailverläufe und SMS niedergeschrieben bis hin zum Treffen, soweit es zu diesem gekommen ist.

Ich möchte nicht lange um den heißen Brei herum reden: Dieses Buch ist mit Abstand eines der schlechtesten Bücher, die ich jemals gelesen habe! Was ich erwartet habe, war eine lustige, kurzweilige Unterhaltungslektüre. Was ich bekam, war eine nazistische, völlig übertriebene Selbstdarstellung einer Frau, die allen Anscheins nach nicht wirklich auf Partnersuche war, sondern es viel mehr genoss, das andere Geschlecht bloßzustellen und nieder zu machen. Dem Versuch zu hochtrabenden, literarischen Ergüssen der Autoren kann ich nichts abgewinnen, viel mehr wirkt sie auf mich selbstverliebt, arrogant und egoistisch – schlicht und einfach unsympathisch von der ersten bis zur letzten Seite.

Samstag, 12. Januar 2013

Charles Bukowski - Ende der Durchsage

Genre: Gedichte/Lyrik
Taschenbuch: 736 Seiten
Verlag: KiWi
Erscheinungstermin: Juni 2012
ISBN: 978-3-462-04409-6

Charles Bukowski, der dreckige alte Mann der amerikanischen Literaturlandschaft, zählt für viele zu den wichtigsten Autoren des vergangenen Jahrhunderts und hat mit seinem Gespür für den Dreck der Welt, die schmutzigen Nebengassen der Gesellschaft und den Ausfluss des American Dreams nicht nur ein düsteres Panorama der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts aus der Sicht der Gescheiterten gezeichnet, sondern auch vielen, wie zum Beispiel mir, einen Zugang zur Literatur verschafft,  indem er seine gestochenen, düsteren und zum Teil autobiografischen Romane, voll von Alkohol, Sex, Glücksspiel und Enttäuschungen in die Schreibmaschine hämmerte.

Doch der alte Hank, wie er liebevoll von sich und seinen Anhängern genannt wurde, schrieb nicht nur Romane; auch sein breites Repertoire an Short-Stories, Essays und Gedichten erfreut sich reger Beliebtheit, und wie beim Rest des Oeuvres Bukowskis dürften sich die Geister auch an seinen Gedichten scheiden: Man hasst sie oder liebt es, dazwischen bleibt nicht viel Raum.

Die Lyrik Bukowskis ist rau, derbe und schmutzig; man findet sich schnell in den Betten heruntergekommener Pensionen, am Tresen einer versifften Bar oder auf der Pferderennbahn wieder. Ohne sich Reimen oder sonstigen klassischen Konventionen zu unterwerfen, dokumentiert Bukowski, die Scheiße, die sich um ihn herum abspielt; es wird gesoffen, geprügelt und gefickt. Wer den Holzhammer nicht scheut oder sonst irgendwie literarisch zartbesaitet ist, dürfte sich also schnell in der Poesie Bukowskis zuhause fühlen. Allen anderen dürfte die Faszination, die so viele für Charles Bukowski empfinden, jedoch ein Rätsel bleiben. Er schlägt dem Leser ins Gesicht, haut ihm jedes Wort um die Ohren - und es liegt dann eben am Lesen, was er daraus macht.

Sonntag, 17. Juni 2012

Denis Johnson - Keine Bewegung!


Denis Johnson - Keine Bewegung!
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten 
Verlag: Rowohlt 
Erscheinungsdatum: 12. März 2010 
ISBN: 978-3498032340


Barbershop-Sänger Jimmy Luntz ist alles andere als ein Chorknabe; er ist ein Spieler mit einem Hang dazu, in Schwierigkeiten zu geraten. Nachdem er das Geld zweier Gangster verzockt, soll ihm ein Denkzettel verpasst werden. Aus dem Nichts gelingt es dem notorischen Pechvogel jedoch, den Spieß umzudrehen und seinen vermeintlichen Attentäter anzuschießen. Unfähig, den Job zu Ende zu bringen, also seinen Killer zu töten, stiehlt Luntz dessen Wagen und entfacht damit unweigerlich eine hoffnungslose Verfolgungsjagd, die übermächtigen und wütenden Gegner im Nacken. 

Als Luntz dann inmitten seiner völlig planlosen Flucht auf die attraktive Indianerin Anita trifft, und diese, zu seiner eigenen Überraschung, in einer Bar abschleppt, ahnt er nicht, dass sein hübscher One-Night-Stand in einen Komplott um 2,3 Millionen Dollar verwickelt und auf der Suche nach einem Komplizen ist, um sich das ominöse Geld allein unter den Nagel zu reißen. Widerwillig und inkonsequent, wie Spieler, ihrer Natur entsprechend, von Zeit zu Zeit sein können, lässt er sich darauf ein - auch in der Hoffnung, die eigene Haut möglicherweise retten zu können. Abgesehen davon ist Anita eben auch sehr hübsch.

Es beginnt eine rasante Odyssee aus Gewalt, Sex und Missgeschicken, die weniger etwas mit althergebrachten Gangsterromanzen à la Bonnie und Clyde zu tun hat, sondern sich vielmehr im schwarzhumorigen Kriminalitätskosmos eines Quentin Tarantino abspielen könnte. Haufenweise bitterböse Szenen, pointierte Dialoge und der rasante Plot machen Johnsons Roman, mit dem, in der Tat, etwas ungelenken deutschen Titel "Keine Bewegung!", zu einem kurzweiligen Lesevergnügen, dem es jedoch immer ein wenig zum Klassiker fehlt. Gerade zum Ende hin, überschlagen sich die Ereignisse und die Geschichte wird an einigen Stellen eine Prise zu fahrig. Was man hier jedoch bekommt, ist, um bei den Vergleichen zur Welt des Films zu bleiben, eine unterhaltsame Gangstergeschichte an der Grenze zum Popcorn-Kino; kein Epos, aber auch keine Schmonzette; ein schmutziges und wildes Roadmovie, das zum Lachen bringt und erschreckt - nicht mehr, aber auch definitiv nicht weniger.

Note: 2,8
  • Humor: 2
  • Anspruch: 3
  • Spannung: 3
  • Erotik: 3
  • Piratenfaktor: 3



Freitag, 15. Juni 2012

Daniel Wallace - Die Nacht der Wassermelonen


Daniel Wallace - Die Nacht der Wassermelonen
Gebundene Ausgabe: 246 Seiten 
Verlag: Eichborn
Erscheinungsdatum: 20. Februar 2004
ISBN: 978-3821809496


Ashland, Alabama – die personifizierte Südstaaten-Kleinstadt: heiß, engstirnig und geheimnisvoll. Was früher die Hauptstadt der Wassermelonen war, ist heute nichts weiter als eine Erinnerung; die einst weltbekannten Melonenfelder sind verdorrt, Stadt und Menschen stehen still und die Tradition, die Identität Ashlands, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Doch das war nicht immer so. Vor 19 Jahren war alles noch, wie es immer war und immer bleiben sollte: Die Menschen waren glücklich, die Sommer fantastisch und die Bürger der Stadt feierten jedes Jahr ihr Wassermelonenfest. Ashland war nicht irgendeine Stadt, sie hatte eine einzigartige Kultur, einen einzigartigen Mythos, Ashland war etwas Besonderes: die Welthauptstadt der Wassermelonen. Zumindest war sie es, bis eine Fremde in die Stadt kam, die alles verändern sollte. Als Lucy Rider in einem luftigen Sommerkleid und mit heruntergelassenen Fenstern in der Stadt hielt, um sich um ein paar der Immobilien ihres Vaters zu kümmern, war dies der Anfang vom Ende. Sie ließ sich für einige Zeit in der Stadt nieder und hatte keine Eile, nach Hause zurückzukehren. Lucy Rider war von einer Schönheit, wie sie in Ashland nicht anzutreffen war, sie trug Kleider, die es in Ashland nicht zu kaufen gab und sie tat Dinge, die man in Ashland nicht tat. Selbst wenn es ihr gelang, über die Doppelmoral und die Engstirnigkeit der Einwohner Ashlands hinwegzusehen, so war sie doch außerstande den archaischen und unmenschlichen Ritus zu akzeptieren, der den Kern des Wassermelonenfestes darstellte: die Krönung des Wassermelonenkönigs. Mit einer List erreichte Lucy zwar ihr Ziel, doch wurde sie von nun an von der gesamten Stadt geschnitten und steuerte unweigerlich auf die Tragödie zu: den Tag der Geburt ihres Sohnes, der gleichzeitig auch der Tag ihres eigenen Todes war.

Daniel Wallace erzählt uns die Geschichte des 18-jährigen Thomas Rider, welche sich nicht nur auf die Suche nach seiner Vergangenheit macht, sondern auch versucht, seine eigene Identität unterwegs zu finden. Aufgewachsen bei seinem Großvater, der eine gute Geschichte stets der Wahrheit vorzog, und einer Frau, die er Anna nennt, weiß er nicht viel über sich oder seine Eltern – nur, dass seine Mutter einst für einige Zeit in Ashland gelebt hat, er dort geboren und sie dort gestorben ist. Also macht er sich auf den Weg in die ehemalige Welthauptstadt der Wassermelonen. Auf der Suche nach der Wahrheit wird er – entgegen aller Erwartungen – mit offenen Armen empfangen. Denn die Einwohner Ashlands glauben an die Erfüllung eines Schicksals – lang lebe der König.

Wallace gelingt mit seiner clever-aufgebauten Generationengeschichte nicht nur ein feinfühliges Porträt einer vom Unglück geschundenen Familie, sondern auch ein Blick in die kindliche und verletzliche Seele der Kleinstädte, denen wir irgendwie alle entstammen. Hinter der Geschichte steckt viel mehr als eine provinzielle Südstaatenstory; es geht um den Umgang mit Verlust, den Umgang mit der Wahrheit und den Umgang mit allem, was passiert ist. „Die Wahrheit ist wie ein Fisch […]. Sie flutscht einem ständig durch die Finger. Deshalb strengen wir uns erst gar nicht groß an, und amüsieren uns über die Idioten, die’s versuchen und sich dabei mächtig naß spritzen.“ (S. 15.). Wallace erzählt – wie auch in seinem berühmten und von Tim Burton verfilmten Debut: „Big Fish“ – mit viel Witz und Magie und schafft so etwas, was den Wenigsten gelingt: Er macht aus einer ernsten, realen und tragischen Geschichte voller Zweifel und Konflikte das, was Kleinstadtbürger wohl als eine Legende bezeichnen würden.


Note: 2,4
  • Humor: 2
  • Anspruch: 2
  • Spannung: 3
  • Erotik: 3
  • Piratenfaktor: 2



Donnerstag, 14. Juni 2012

Haruki Murakami - Gefährliche Geliebte


Haruki Murakami - Gefährliche Geliebte
Taschenbuch: 224 Seiten 
Verlag: btb Verlag
Erscheinungsdatum: 1. Juli 2002 
ISBN: 978-3442727957


Hajime ist ein Einzelkind. Im mittelständischen Vorstadts-Japan seiner Zeit ist er damit ein echter Exot, welcher sich immer irgendwie von den anderen unterscheidet und auf diese kindliche Weise auch isoliert. Das alles ändert sich, als er Shimamoto trifft: Die beiden werden zu freundschaftlichen Gefährten, deren Vertrautheit, eine tiefe, wenn auch naive Seelenverwandtschaft begründet. Als beide zwölf sind, trennen sich plötzlich ihre Lebensläufe - wie es bei Freundschaften in diesem Alter so oft der Fall ist: ein Umzug, ein Schulwechsel genügt, und man erwacht in einer anderen Welt ohne Brücken in die Vergangenheit, nur wenige Straßen entfernt. Trotzdem bleibt Shimamoto, das ruhige, leicht-hinkende Mädchen, mit all ihrer subtilen Schönheit und der Intimität, die beide, umgarnt von den Klängen alter Jazz-Platten, miteinander verband, über die Jahre, das bestimmende Ideal des Protagonisten Hajime.

Er erlebt erste Liebesbeziehungen und bricht gar ein Herz - er lebt das Leben eines jeden Teenagers (auch über die Grenzen Japans hinaus). Nach der Schule verlässt Hajime den Käfig seines Umfeldes und studiert Literatur in der Großstadt. Er knüpft kaum Beziehungen und Freundschaften und hält sich nach seinem Abschluss, allein und isoliert, mit einem eintönigen und tristen Lektoratsjob bei einem Kinderbuchverlag über Wasser. Nach fast zehn Jahren der sozialen Dürre lernt er seine Frau Yukiko kennen, deren wohlhabender, wenn auch ein wenig zwielichtiger Vater, beiden ein gut-situiertes Leben in der Oberschicht ermöglicht. Mit dem Kapital des Schwiegervaters eröffnet der bodenständige Hajime zwei Jazz-Clubs, die er nach seinem Ideal erschafft. Er lebt auf der Sonnenseite: eine liebevolle Frau, zwei kleine Töchter, keine Geldsorgen.

An einem verregneten Abend jedoch, als Hajime gerade in einer seiner Bars, am Tresen, nach dem Rechten sieht, tritt Shimamoto mit der Eleganz einer Halluzination zurück in sein Leben und durchbricht alles, was bisher bestand hatte.

Was Murakami hier geschrieben hat, ist weit mehr als eine bloße Geschichte über die glorifizierende Kraft einer Jugendliebe. Dieses Buch handelt vielmehr von der Leidenschaft und deren vermeintlichem Gegenteil: der Konvention. Die Beziehung zwischen Hajime und Shimamoto ist eine große Allegorie; eine komplexe Geschichte über Ordnung und Chaos, über Leben und Tod, liebevoll und grausam zugleich.

Nachdem ich bei "1Q84" schon aufgegeben hatte, hat Murakami mich mit dieser Geschichte wirklich begeistert und erobert. Ein herausragendes Buch!

Note: 1,8
  • Humor: 3
  • Anspruch: 1
  • Spannung: 2
  • Erotik: 1
  • Piratenfaktor: 2