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Sonntag, 7. Dezember 2014

Anne Perry - Der Weihnachtsbesuch

Genre: Krimi
Gebundene Ausgabe: 172 Seiten
Verlag: Heyne
Erscheinungstermin: 5. Oktober 2005
ISBN: 978-3453720930

Als Judah Dreghorns Brüder sich auf die weite Reise in die Heimat nach England machen, um nach vielen Jahren einmal wieder gemeinsam Weihnachten zu feiern, ahnen sie nicht, dass sie dort von Henry Rathbone, einem Freund der Familie, mit schlechten Nachrichten empfangen werden. Judah ist vor einigen Tagen bei einem Unfall ums Leben gekommen und als wäre das nicht genug ist der Ruf der Familie in Gefahr, weil ein alter Feind behauptet, sie sei zu Unrecht im Besitz ihres Anwesens. Schnell steht fest, dass man sich dagegen wehren muss und die ganze Familie hält zusammen.

Montag, 20. Oktober 2014

Peter Carey: Die Chemie der Tränen

Peter Carey: Die Chemie der Tränen
Genre: Gegenwartsliteratur
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: S. Fischer Verlage
Erscheinungstermin: April 2013
ISBN: 978-3-10-010237-9

Als der Kurator Matthew Tindall urplötzlich an einem Herzanfall stirbt, hinterlässt er eine Ehefrau, zwei Söhne und eine heimliche Geliebte. Catherine, eine auf alte Uhrenmechaniken spezialisierte Restauratorin Anfang vierzig, die gemeinsam mit ihm am Swinburne Museum, einem "fast unbekannten Schatzkästlein der Stadt London", arbeitete, ist diese Geliebte - und nun ist sie völlig allein; mit sich, ihrer schmerzenden Trauer und ihren Erinnerungen an eine jahrelange Affäre, die für sie - neben ihrer Arbeit - alles im Leben war. Von einem Tag auf den anderen ist für Catherine alles, aber auch wirklich alles aus den Fugen geraten. Lediglich einer ihrer Vorgesetzten am Museum scheint eingeweiht. Wissend um all das Elend und die Trauer im Verbogenen, betraut er Catherine, auch, um sie von alledem abzulenken, mit der aufwendigen Wiederinstandsetzung einer mysteriösen alten Apparatur, die ein englischer Gentleman namens Henry Brandling (der zweite große Protagonist dieses Romans) einst Mitte des neunzehnten Jahrhunderts im Schwarzwald hatte bauen lassen, um seinem schwindsüchtigen Sohn in der Heimat ein Geschenk zu machen, das diesem wohlmöglich neuen Lebenswillen einhauchen würde. Catherine stürzt sich mehr und mehr in dieses neue Projekt, verschlingt die hinterlassenen Notizen und Pläne des Engländers und verliert so nach und nach, auch mithilfe des Wodkas, die Bindung zu allem, was sie einst hatte.

Montag, 8. April 2013

Cathi Unsworth - Opfer

Cathi Unswoth - Opfer
Genre: Krimi
Taschenbuch: 384Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag
Erscheinungstermin: März 2013
ISBN: 978-3-518-46433-5

Weirdo, bezeichnet den verrückten Typ, den Freak, den/die Psychopathen. Übersetzt wurde dies mit dem etwas reißerisch wirkenden Wort "Opfer", was in roten Lettern abgehoben vorne auf dem Buch prangt und viel aber auch gar nichts bedeutet. Aber in der Flut der Neuerscheinungen gilt es aufzufallen, auch wenn das Wort recht indifferent ist. Ein Opfer gibt es in einem Krimi meistens.

Wer das Opfer ist, verrät uns Cathi Unsworth erst einmal nicht, bzw. lässt uns im Unklaren Wir befinden uns im Jahre 2003, Sean Ward, ein wegen einer Schießerei aus der Polizei entlassener Ex-Polizist, bekommt den Auftrag, ein 20 Jahre altes Verbrechen neu zu untersuchen.

Er reist in das Städtchen Ernemouth (Grafschaft Norfolk, stellvertretend für eine kleine, verschlafene, englische, Kleinstadt) und befragt die Bewohner. Doch so eine Kleinstadt hat ihre Geheimnisse hinter die man als Außenstehender nicht so einfach schauen kann.

Geschickt webt Cathi Unsworth die Ereignisse des Jahres 1983 vor der Tat, mit der Recherche des Anfang 30 jährigen Privatdetektivs.
Teilweise werden Ereignisse mit in die Zukunft genommen und so entsteht ein sehr flüssig zu lesender Roman. 


Hauptbestandteil der Untersuchungen ist eine Clique von jungen Schülern um die 15-18, die in der gemütlichen Kleinstadt heranwachsen, mit all ihren Problemen, Ausbrüchen und Hormonanwandlungen.


In diese Clique kommt Samantha, die Enkelin des Besitzers des Freizeitparks vor Ort. Sie findet relativ schnell Anschluss, doch hat sie dunkle Anwandlungen und eine gefährliche Art die Menschen in ihren Bann zu ziehen. Bald eskaliert die Situation....

Samstag, 5. Januar 2013

Arthur Conan Doyle - Eine Studie in Scharlachrot

Genre: Historischer Roman, Krimi
Taschenbuch: 189 Seiten
Erscheinungsdatum: November 2007
ISBN: 978-3-458-35013-2

Als Militärarzt John H. Watson, von dunklen Erinnerungen und den Folgen einer Schussverletzung geplagt, seine Stelle im Dienste ihrer Majestät quittiert, den Krieg in Afghanistan hinter sich lässt, und im Jahre 1881 in ein graues, ihm fremd gewordenes London zurückkehrt, kann er die Tragweite seiner Entscheidung, sich, aus Mangel an Alternativen und Kapital, gemeinsam mit dem seltsamen Mr. Holmes die Miete einer Wohnung in der Baker Street, Nr. 221b, zu teilen, unmöglich abschätzen. Wirklich kennen tut der einsame Arzt diesen Sherlock Holmes nicht; beide wurden einander gerade erst von einem gemeinsamen Bekannten vorgestellt - doch schon am nächsten Tag sind sie die Mieter der schicksalsträchtigen Wohnung im Zentrum der britischen Hauptstadt.

Als kurze Zeit später ein Brief von Scotland Yard eintrifft, in welchem Watsons neuer Mitbewohner höflichst dazu aufgefordert, bei den Ermittlungen in einem Mordfall behilflich zu sein - und augenblicklich den Tatort zu besichtigen, gerät auch Dr. Watson in den Strudel der Ereignisse: eine nahezu unversehrte Leiche, ein blutverschmierter Raum, das deutsche Wort "Rache", blutgeschrieben, an der Wand und keine Spur zu einem potenziellen Täter.
 
Der mysteriöse Holmes entpuppt sich unterdessen als fast wahnhafter, detailversessener Beobachter und kaltschnäuziger Analytiker: Seine kaum nachzuvollziehenden Schlussfolgerungen scheinen außerdem aus den winzigsten Bestimmungspunkten zu resultieren - "Die Wissenschaft der Deduktion", wie der Detektiv selbst es nennt. Und doch folgt Watson mühsam, jedoch auch in höchstem Maße fasziniert, den Gedankengängen des Sherlock Holmes. Beide versinken in dem Fall um die Leiche von Lauriston Gardens.

Dienstag, 10. Juli 2012

Robert Williams - Luke und Jon

Genre: Coming-of-Age, Gegenwartsliteratur
Taschenbuch: 192 Seiten 
Verlag: Berliner Taschenbuch Verlag
Erscheinungsdatum: 06. November 2010
ISBN: 978-3833307034

Luke Redridge ist dreizehn und lebt mit seinen Eltern ein normales und beschauliches Leben im grauen und regnerischen Vorstadt-England unserer Zeit. Sicher, Luke ist nicht unbedingt ein Siegertyp in der Schule, aber er ist ein talentierter Maler und eckt kaum an, was ja auch schon was wert ist, in der rauen Welt der Schulhöfe. Sein Vater ist Spielzeugmacher und seine Mutter eine liebevolle Idealistin mit Stimmungsschwankungen. Das Leben geht in geregelten Bahnen.

All das ändert sich jedoch abrubt, als Lukes Mutter, bei der inzwischen eine bipolare Störung diagnostiziert wurde, bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. Tief getroffen ziehen sich Vater und Sohn in ihre eigene Welt zurück, jeder für sich. Nach kurzer Zeit häufen sich bereits die unbezahlten Rechnungen. Am finanziellen Abgrund angekommen, bleibt Lukes Vater nichts anderes übrig, als das Haus der Familie zu verkaufen und sich mit dem Wenigen, das ihnen noch bleibt, ein neues Leben aufzubauen, irgendwo anders, irgendwo, wo es billiger ist.

Und so landen die Beiden in Duerdale, einem nebligen Kaff in der englischen Provinz. Das wenige Geld reicht hier jedoch, zwischen schroffen Hügeln und Mooren, für ein verwahrlostes und einsames Haus auf einem Berg, nahe der Stadt. Träge und beinahe gleichgültig fügen sich die beiden in ihr Schicksal und das neue Leben, das sie nie wollten - immer noch ohnmächtig ob des Verlustes ihrer Mutter und Ehefrau. Luke zieht sich in seine Bilder zurück, deren Motive er in der kargen Umgebung des Hauses findet, Lukes Vater Gerald bestreitet mühsam den Lebensunterhalt der beiden, indem er Holzspielzeug in seiner Werkstatt anfertigt - seine ständigen Begleiter bleiben jedoch eine Flasche Whiskey und die geistige Abwesenheit eines Trauernden.

Das triste Leben der beiden Außenseiter wäre vermutlich ewig so weiter gelaufen, wenn nicht, aus dem Nichts, auf einmal ein dürrer und merkwürdig gekleideter Junge vor der Tür gestanden hätte, der nervös drauflos plappert. Jon, der zittrige Gast, entpuppt sich als Nachbarsjunge, dessen Schicksal dem von Vater und Sohn nicht so fremd ist. Luke und Jon werden zu Gefährten, und als die Sommerferien enden und die Schule beginnt, schweißt der Alltag aus Hänseleien und Ausgrenzungen die Freunde immer mehr zusammen. Und gemeinsam finden sogar alle drei Sonderlinge, auch durch die Hilfe eines riesigen Holzpferdes, mühsam ihren Weg zurück ins Leben.

Wie bei vielen seiner Zeitgenossen neigen die Menschen auch bei Robert Williams dazu, laut und apathisch "Salinger" zu brüllen, handelt seine Geschichte "Luke und Jon" doch von den Empfindungen eines Teenagers, ohne dabei etwas mit Vampiren zu tun zu haben. Anders als beim Genre-Epos "Der Fänger im Roggen" jedoch geht es hier nicht nur um das Erwachsenwerden in einer kalten und unverständlichen Welt, sondern vielmehr um den Umgang mit Verlust, Tod und einem Weg aus der Trauer. Was tun wir, wenn die Welt auf einmal und ganz plötzlich anhält, während sie sich für alle anderen weiter zu drehen scheint? Dieser Frage nähert sich Williams behutsam und klug in "Luke und Jon" an, ohne, dass er dabei pathetisch oder platt wird.

Überhaupt: Luke Redridge ist kein Holden Caulfield. Beim Lesen dieses herrlichen Buches musste ich mich vielmehr immer wieder daran erinnern, dass der Protagonist erst dreizehn ist, denn seine Gedanken wirken auf mich wie die, eines Erwachsenen: Sie sind nicht rebellisch und besonders impulsiv, sondern hilflos und aufrichtig ob der Tragik seiner und unserer Welt, die sich trotz allem immer weiter drehen muss.

Ein ruhiges, ein vorsichtiges und ungeheuer ehrliches Buch über Verlust, Zusammenhalt, Freundschaft und ja, über das Erwachsenwerden. Lesenswert!

Note: 2
  • Humor: /
  • Anspruch: 2
  • Spannung: 3
  • Erotik: /
  • Piratenfaktor: 1