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Sonntag, 25. Januar 2015

Rory Freedman, Kim Barnouin - Skinny Bitch

Rory Freedman, Kim Barnouin - Skinny Bitch
Genre: Sachbuch
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Goldmann
Erscheinungstermin: Oktober 2008
ISBN: 978-3-442-17039-5

Die Autoren versprechen, in „Skinny Bitch“ die schonungslose Wahrheit übers Essen und das Schlankwerden aufzudecken. „Skinny Bitch“ klärt auf und verhilft zu einem gesünderen und schlankeren Lifestyle - und das ganz ohne Hungern. Angeblich habe dieses Buch tauschende, wenn nicht millionen Frauen aufgeweckt und sie zu einem gesunden Lebensstil ermutigt, denn wer sich mit schlechtem und ungesunden Essen vollstopft, darf sich nicht wundern, wenn er zu viele Kolos auf den Hüften hat.

Anfangs muss ich direkt loswerden, dass ich nichts gegen Veganer habe, jeder sollte so leben, wie er es für sich für richtig hält. Allerdings war mir vor dem Lesen nicht bewusst, dass es sich „Skinny Bitch“ ausschließlich mit Veganismus beschäftigt. Ich bin durchaus interessiert an anderen Ernährungsweisen, allerdings ist mir sehr bewusst, dass ich nicht vegan leben könnte, weshalb ich wahrscheinlich nicht zu diesem Buch gegriffen hätte, wenn mir der Inhalt vorher bekannt gewesen wäre.

Freitag, 18. Juli 2014

Ally Condie - Cassia & Ky - Die Auswahl

Ally Condie - Cassia & Ky - Die Auswahl
Genre: Jugendbuch / Dystopie
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Fischer FJB
Erscheinungstermin: Januar 2011
ISBN: 978-3841421197

Die 17-jährige Cassia lebt in einer Welt, in der nichts dem Zufall überlassen ist, die Gesellschaft lebt in völliger Gleichheit und Fremdbestimmung. Beginnend bei der Nahrung, der Partner – und Berufswahl, bis hin zu den Freizeitaktivitäten, ist alles durch so genannte Funktionäre vorgeschrieben. Auch Cassia ist nun ein einem Alter, in dem sie ihrem idealen Partner zugeteilt wird. Dass die Wahl auf ihren Nachbarn und besten Freund Xander fällt, macht sie sehr glücklich. Doch durch einen Zufall erfährt sie, dass ihr idealer Partner auch jemand anderes hätte sein können, nämlich Ky, der durch seine geheime Vergangenheit allerdings als Aberration gilt, weshalb es ihm verwährt ist, eine Partnerin zu haben. Cassias Interesse an ihm wurde trotzdem geweckt und beide beginnen, verbote Gefühle füreinander zu entwickeln.

Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass ich sehr gerne Jugenddystopien lese. Wenn man sich für dieses Genre interessiert, stößt man unweigerlich auf die Triologie um Cassia und Ky. Auch der Inhalt hat mich von vornherein angesprochen, leider mangelt es mal wieder an der Umsetzung. Das Buch umfasst knapp 450 Seiten, für den Inhalt hätten allerdings auch 50 Seiten ausgereicht.

Dienstag, 24. Juni 2014

Carlos Ruiz Zafón: Der Fürst des Parnass

Genre: Erzählung
Taschenbuch: 96 Seiten
Erscheinungsdatum: März 2014
ISBN: 978-3-596-19882-5

Die Bücher und Geschichten Carlos Ruiz Zafóns waren schon immer als eine Art Liebeserklärung an die Literatur selbst zu verstehen, und daraus machte der spanische Bestsellerautor auch nie einen Hehl. Stets bediente er Zitate und Anspielungen auf die Großen der Zunft und webte vermeintlich klassische literarische Motive wie Liebe, Tod und Rache in die wohlig warme Flickendecke aus Mythen und Legenden um seine Heimatstadt Barcelona, das er in seinen Büchern gerne zu einer romantisch düsteren Festung, voll von Geheimnissen und Abenteuern, erhebt. Während die früheren Gehversuche Ruiz Zafóns im Fantasy- und Jugendbuchsegment der Literaturlandschaft noch eher unbemerkt blieben (und zwar nicht ganz zu unrecht), avancierten seine Romane um den mysteriösen "Friedhof der vergessenen Bücher" in Barcelona, angefangen mit dem wirklich großartigen "Der Schatten des Windes", dann zu internationalen Megasellern, die sowohl von ehemaligen deutschen Außenministern als auch von Heranwachsenden verschlungen wurden.

Mit "Der Fürst des Parnass" ist seit ein paar Wochen nun ein weiteres Puzzleteil aus Ruiz Zafóns Kosmos um den "Friedhof der vergessenen Bücher" auch auf Deutsch zu haben. Diesmal in Form einer kleinen, knapp neunzigseitigen Erzählung, die anlässlich des Welttages des Buches und zugunsten karitativer Zwecke im Fischer-Verlag erschienen ist. Bisher hatte ich stets den Standpunkt vertreten, dass man, anstatt sich den Nachfolgebüchern "Das Spiel des Engels" (2008), "Der Gefangene des Himmels" (2012) oder dem eigentlich älteren, in Deutschland jedoch erst später veröffentlichten, "Marina" (2011) zu widmen, lieber viermal hintereinander "Der Schatten des Windes" (2003) lesen sollte - von den anderen Büchern Ruiz Zafóns ganz zu schweigen. 

Donnerstag, 19. Juni 2014

Stefan Schwarz - Das wird ein bisschen wehtun

Stefan Schwarz - Das wird ein bisschen wehtun
Genre: Roman
Broschierte Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Rowohlt Verlag
Erscheinungstermin: März 2012
ISBN: 978-3-87134-715-3

Konrad, der Sohn von Max und Dorit hat eine neue Freundin: Nadine, genannt Naddi. Als er diese unangemeldet bei sich zuhause einziehen lässt, wird das Leben der Familie auf den Kopf gestellt. Naddi ist nicht gerade der Typ Mädchen, den sich die Eltern als Freundin für ihren Sohn wünschen – ihr scheint nichts peinlich zu sein und als mangelt ihr an jeglichen Manieren, zudem schafft sie es schnell, Dorit und Max den letzten Nerv zu rauben. Dass Max sich zusätzlich um seinen alten und kranken Vater kümmern muss, da seine Mutter der Situation nicht mehr gewachsen ist, beeinflusst die allgemeine Situation nicht gerade positiv. 

Mittwoch, 9. April 2014

Abbi Glines - Rush of love - Verführt

Abbi Glines - Rush of love - Verführt
Genre: Erotik / New Adult
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Piper
Erscheinungstermin: Mai 2013
ISBN: 978-3-492-30438-2
 
Nach dem Tod ihrer Mutter hat die 19-jährige Blair alles verloren, abgesehen von einem kleinen wenig Geld, einem Koffer mit etwas Kleidung und ihrem uralten Pick-Up. Was die Familie betrifft, ist nur noch ihr Vater übrig, zu dem sie allerdings kein sonderlich gutes Verhältnis hat, da dieser sie und ihre Mutter nach dem Tod von Blairs Zwillingsschwester im Stich ließ und sich eine neue Frau suchte. Doch nachdem sie zum Zahlen der Arztrechnungen ihrer Mutter ihr Geburtshaus verkaufen musste, bleibt ihr nichts anderes übrig, als bei ihrem Vater Unterschlupf zu suchen. Diesen trifft sie bei ihrer Ankunft in Rosemary Beach allerdings nicht an. Dafür aber ihren Stiefbruder Rush, der zwar äußerst attraktiv ist, ihr aber auch sehr schnell deutlich macht, dass sie alles andere als willkommen ist.

Bücher aus dem Genre New Adult gibt es derzeit wie Sand am Meer. Häufig bedienen sie sich desselben Schemas: Die Protagonistin (meist jung, unerfahren und geprägt von schweren Schicksalsschlägen) verliebt sich in einen Badboy (attraktiv, geheimnisvoll, schlussendlich jedoch mit weichem Kern unter der harten Schale) und macht ihn zu einem besseren Menschen.  Selbigen Ansatz finden wir auch bei „Rush of love – verführt“ vor. 

Montag, 4. November 2013

Sasha Grey: Die Juliette Society

Genre: Roman, Erotik
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Heyne 
Erscheinungsdatum: 23. September 2013
ISBN: 978-3-453-26886-9
 
Ich will gar nicht lang um den oft zitierten heißen Brei herumreden. Eigentlich sollte man Sasha Grey dankbar sein, denn mit "Die Juliette Society" ist der ehemaligen Porno-Actrice ein Denkmal, nein, was sag ich, ein Mahnmal gelungen, erinnert es uns doch schmerzhaft an vieles, das Literatur nicht sein sollte. Jetzt immer nur auf der Vergangenheit Marina Hantzis, so Greys bürgerlicher Name, herumzureiten, mag unfair erscheinen, aber es entspricht doch schließlich genau dem Kalkül, welches sich die Autorin, ihr Management und ihre Verleger selbst zu eigen machen, denn ohne die Pornovergangenheit Sasha Greys hätte diese Sammlung an Papierverschwendung vermutlich nicht einmal einen Platz in der Kummer gewohnten Erotikliteraturlandschaft gefunden.

Sasha Grey mag, gemessen an den meisten ihrer ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, sicherlich etwas Besonderes sein, interessiert sie sich doch so herzzerreißend für Filmgeschichte, beschäftigt sich mit Philosophie, liest fast ununterbrochen und vergöttert avantgardistische Musik vergangener Jahrzehnte. Der Kunst, der Kunst, ja der Kunst habe sich dieser gebildete Sonderling im Körper eines scharfen Dirty-Girls verschrieben. Und auch ich habe ihr geglaubt, als der Rolling Stone vor ein paar Jahren Sasha Grey mit einem Interview und einer Feature-Story mit einem weltweiten Publikum bekannt zu machen versuchte.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Edgar Allan Poe - Das verräterische Herz und andere unheimliche Geschichten

Genre: Comic/Jugendbuch/Klassiker
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
Verlag: Knesebeck
Erscheinungstermin: März 2013
ISBN: 978-3-86873-505-5

Irgendwo in den Tiefen meiner Erinnerung gehe ich durch einen düsteren, abendlichen Thüringer Wald - zurück zu dem kleinen Ferienhäuschen, in dem ich in diesem Sommer die Ferien verbrachte. Neben mir geht mein Großvater und verstärkt die ohnehin schon düstere Atmosphäre eines Waldes beim Anbruch der Dunkelheit durch ein paar schaurige Geschichten. Eine dieser Geschichten war die eines Mannes, der in einem alten und finsteren Haus einen grausamen Mord begeht. Die Leiche des Opfers wird der skrupellose Mörder dadurch los, dass er sie unter die Dielen eines der düsteren Salons bettet. Doch dann, als der Mörder anfängt, sich sicher zu fühlen, beginnt ein Herz unter dem alten Holzfußboden erneut zu schlagen. Bumm-Bumm, Bumm-Bumm.

Die Bilder, die dies in meiner Fantasie hervorrief, erschütterten mich bis ins Mark. Wieder und wieder musste ich an das verräterische Pochen aus der Dunkelheit denken - so lange, bis ich es beinahe selbst zu hören glaubte. Und gerade hierin liegt der kritische Punkt: Kann es gelingen, die schauderlichen Geschichten Edgar Allan Poes durch Illustrationen wirklich zu bereichern oder ist in diesem speziellen Falle doch die Feder unserer guten alten Fantasie die bessere Wahl? Denn diese Ausgabe ist mehr Comic als Geschichtensammlung und steht auch dazu. Der Fokus liegt eindeutig auf den Illustrationen dieser nur vier Geschichten starken Ausgabe. Die Leidenschaft des Zeichners, Gris Grimly, für das Horror-Genre und das schaurige, viktorianische England ist dabei so unübersehbar wie die, des Filmemachers Tim Burton. Und doch liegen Welten zwischen ihnen. Grimlys überspitzte und teilweise fast vulgäre Zeichnungen kämpfen auf verlorenem Posten, so bemüht sie auch seien mögen, denn den Geschichten und der Magie Edgar Allan Poes werden sie nicht im Geringsten auch nur in irgendeiner Weise gerecht - und können es vielleicht auch gar nicht werden. Es ist, als machten sich die Disney-Studios dazu auf, Salingers Fänger im Roggen oder das Leben Charles Bukowskis in Form eines Zeichentrickfilms zu präsentieren. Was am Ende herauskommt, wirkt eher wie ein Haufen deplatzierter Karikaturen, statt die coole, düstere und verwegene, wie sagt man, Graphic Novel zu sein, die diese Ausgabe wohl gern wäre. Ich würde jetzt nicht so weit gehen, Grimly in irgendeiner Weise Frevel am Altmeister vorzuwerfen, aber gelungen ist das hier sicher nicht. Natürlich, es wird Menschen geben, die diese Ausgabe mögen, weil sie diese möglicherweise für innovativ, stilvoll oder einfach nur passend befinden, aber es soll auch Leute geben, die etwa Natascha Ochsenknecht für sympathisch, Paulo Coelho für geistreich oder Till Schweiger für einen Schauspieler halten.

Mittwoch, 24. April 2013

Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Deborah Harkness: Die Seelen der Nacht
Genre: Fantasy
Gebunden: 800 Seiten
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-7645-0391-8
Erscheinungstermin: September 2011


Man nehme einen Teil Charlaine Harris, ein wenig Joanne K. Rowling, dazu einen grösseren Schuss Stephenie Meyer   und eine Prise Anne Rice. Die vielversprechende Mischung rüttle und schüttle man kräftig durcheinander, ziehe das Ergebnis auf 800 Seiten Länge und packe all das in ein ansprechendes Äusseres. So in etwa hatte ich mir das vorgestellt. 

Soweit, so gut…

Gleich zu Beginn der Geschichte sieht man es vor sich, das Objekt der Begierde; das magische in Leder gebundene und mit einem Bann belegte Manuskript. Es wird das Leben der Protagonistin, Diana, verändern und die Leserschaft des Buches beschäftigen; lange beschäftigen. Ganz bewusst habe ich das Wort „beschäftigen“ gewählt. Denn in Atem gehalten, haben mich die Geschehnisse zwischen diesen Buchdeckeln nicht. Vorab bemerkt: Ich hatte grosse Erwartungen an „die Seelen der Nacht“. Der Einstieg in die Geschichte fühlt sich angenehm gemächlich an. Erst einmal ankommen, in der Welt dieser verschiedenen Wesen, die sich so selbstverständlich unter Menschen bewegen. Die Vorgeschichte von Diana scheint recht interessant zu sein, ist sie doch der hochintelligente Spross einer alten Hexen-Dynastie und verdient ihre Brötchen ganz bürgerlich als Historikerin. Dass sie magische Fähigkeiten hat, weiss sie, nutzen will sie diese Gabe aber nicht. Das klingt doch schon mal sehr sympathisch. Die Sympathie verfliegt leider bald; sehr bald.

Freitag, 12. April 2013

Ulrike Bornschein - Bei Anruf nackt



Ulrike Bornschein - Bei Anruf nackt
Genre: Erfahrungsbericht
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 2008
ISBN: 978-3-453-64521-9

„Deine besten Tage sind um“ – das waren die Worte die, die Anfang 40-jährige Ulrike Bornschein dazu brachten, ihren Lebensgefährten nach einer dreijährigen Beziehung zu verlassen. Auf der Suche nach einem neuen Partner (und wohl zum Testen des verbliebenen „Marktwertes“) meldet sich Bornschein bei zwei kostenpflichtigen Internetsinglebörsen für den Zeitraum von einem Jahr an. Ein Jahr, das ihr Kontakt zu 14 Männern bringt, von denen es 12 bis zu einem Treffen geschafft haben. „Bei Anruf nackt“ dokumentiert die Erfahrungen der Singlefrau bei der Suche nach dem Traummann im Internet. Der Leser kriegt die potenziellen Mr. Rights anhand derer Internetprofile vorgestellt. In selbiger Form lernt man auch Frau Bornschein kennen. Anschließend sind die Mailverläufe und SMS niedergeschrieben bis hin zum Treffen, soweit es zu diesem gekommen ist.

Ich möchte nicht lange um den heißen Brei herum reden: Dieses Buch ist mit Abstand eines der schlechtesten Bücher, die ich jemals gelesen habe! Was ich erwartet habe, war eine lustige, kurzweilige Unterhaltungslektüre. Was ich bekam, war eine nazistische, völlig übertriebene Selbstdarstellung einer Frau, die allen Anscheins nach nicht wirklich auf Partnersuche war, sondern es viel mehr genoss, das andere Geschlecht bloßzustellen und nieder zu machen. Dem Versuch zu hochtrabenden, literarischen Ergüssen der Autoren kann ich nichts abgewinnen, viel mehr wirkt sie auf mich selbstverliebt, arrogant und egoistisch – schlicht und einfach unsympathisch von der ersten bis zur letzten Seite.

Montag, 4. Februar 2013

Paulo Coelho - Der Alchimist

Genre: Gegenwartsliteratur
Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: Diogenes
Erscheinungsdatum: März 2008
ISBN: 978-3-257-23727-6

Ich habe es gewagt! Nach Jahren, in denen ich Coelhos Weltbesteller "Der Alchimist" schändlich ignorierte und in den Buchhandlungen meines Vertrauens links liegen ließ, war es nun doch an der Zeit, mich mit diesem vermeintlichen Klassiker der Gegenwartsliteratur auseinanderzusetzen. Immerhin wusste ich auch nicht einmal so genau, was es war, dass mich bisher davon abgehalten hat, Coelho zu lesen. Irgendetwas muss das brasilianische Literatur-Schwergewicht ja an sich haben, zählt er doch immerhin zu den meistgelesenen Autoren unseres zauberhaften Planeten.

Ich ging also mit entsprechend hohen Erwartungen an die Geschichte um den jungen andalusischen Schafshirten Santiago heran, der zweimal vom selben, aufwühlenden Traum heimgesucht wird: Ein kleines Kind zeigt ihm den Weg zu einem Schatz, am Fuße der Pyramiden von Gizeh, Tausende Kilometer von den vertrauten Weidelanden seiner Schafe entfernt. Als sich wenig später ein mysteriöser Fremder zeigt, der sich als König von Salem vorstellt und erstaunlicherweise so ziemlich alles über das Leben des jungen Santiago zu wissen scheint, und diesem anschließend auch noch rät, seine Herde zu verkaufen und sich tatsächlich auf die Suche nach dem Schatz am Fuße der Pyramiden aufzumachen, begibt sich der junge Hirte wahrhaftig in die Hände des Schicksals.

Sonntag, 23. September 2012

Hjorth & Rosenfeldt - Die Frauen, die er kannte

Genre: Krimi
Gebundene Ausgabe: 726 Seiten 
Verlag: Rowohlt Polaris
Erscheinungsdatum: August 2012
ISBN: 978-386252206

Dem Profiler und Psychologen, Sebastian Bergman, plagt zu Beginn des Romans die Langeweile und über die ganze Geschichte Trauer. Diese versucht der promiskuitive Protagonist, mit ständig wechselnden Liebschaften zu umgehen und stalkt desweiteren noch seine Tochter, die aber nicht weiß, dass Sebastian ihr Vater ist.
 

Sebastian würde gern wieder, wie früher, mit der Polizei zusammen arbeitet. Doch aufgrund seines miesen Charakters will ihn dort nicht wirklich jemand sehen. Dann geschehen wiederholt Morde, nach immer dem gleichen Prinzip und wie es scheint, kann nur der Kriminalpsychologe diese Herausforderung meistern. Allerdings, erreicht das Geschehen, eine Tragweite mit der Sebastian und andere Charaktere nicht gerechnet hätten...

Da ein Kriminalpsychologe der Hauptprotagonist des Romans ist, bin ich davon ausgegangen, dass man eben auch im Buch einiges über Psychologie erfährt. Zumal auch durch unterschiedlichen Quellen, auf einen Psychologischen Touch hingewiesen wurde. Doch weit gefehlt, nur in kurzen Schüben kommt das Thema Psychologie zum Vorschein, was mich sehr enttäuscht hat.
 

Die ersten zweihundert Seiten kann man gänzlich vernachlässigen oder der Teil hätte gekürzt werden sollen. Denn hier werden die Person zwar ansehnlich dargelegt, jedoch zum Großteil mit vollkommen sinnlosen Passagen die nicht direkt etwas mit der Geschichte zu tun haben oder irgend einen erkennbaren Einfluss auf diese ausüben. Den ersten Band habe ich nicht gelesen (nach dem lesen des vorliegenden Bandes, habe ich es auch nicht vor), dennoch denke ich wird gerade während der ersten zweihundert Seiten, der erste Teil immer wieder reflektiert. Diese Tatsache ist zwar sehr angenehm, da man so das Buch trotzdem durchackern kann, aber mir sind es ein wenig zu viel Reminiszenzen die nicht unbedingt notwendig sind.

Freitag, 15. Juni 2012

George Lindt - Provinzglück


George Lindt - Provinzglück          
Taschenbuch: 218 Seiten 
Verlag: Fischer                                         
Erscheinungsdatum: November 2005  
ISBN: 978-3596166237


Wahrscheinlich hat jedes Buch, welches eine potentielle Leserschaft bzw. eine Zielgruppe vorzuweisen hat, auch irgendwo seine Existenzberechtigung. Da es zweifellos jede Menge Menschen gibt, die denken, dass sie in einem Till Schweiger-Film leben, dass sie den Individuellsten aller Musikgeschmäcker haben, dass sie bezaubernde Besonderheiten auf unserem schönen Erdenrund und noch dazu unglaublich verliebt in unsere durchgekaute Hauptstadt sind, kann man im Fall von "Provinzglück" wohl von einer Daseinsberechtigung sprechen.

Was man hier bekommt, hat man schon tausendmal gesehen, gehört und gelesen: selbstgefällige Pseudoreflexion, eine dösige Liebesgeschichte, das Verhältnis zweier bester Freunde zueinander und natürlich die Problematik des wirklichen Erwachsenwerdens. Man stelle sich nun diese durchaus bekannten Thematiken im Korsett der Dialoge eines deutschen Mid-Budget-Films à la Schweighöfer vor. Permanent hat der Leser das Gefühl einen Film zu sehen. Sicher, das ist erst mal nicht schlecht, spricht es doch für die Erzählerqualität des Autors, aber es ist in diesem Falle wahrlich kein guter Film. Alles wirkt gesetzt und überkonstruiert, wobei es zugegebenermaßen nicht unangenehm ist, Lindt's Sätze zu lesen. Was stört, sind - neben der Handlung -  die Charaktere; jeder kennt wahrscheinlich irgendeinen Typen, der genauso ist, wie Lindt's Protagonist Jan. Das Problem: dieser Typ ist ein Idiot, mit dem sich Leute, die nicht in sich selbst, in ihr eigenes dummes Gefasel und natürlich in Berlin in höchstem Maße verliebt sind, nur schwer identifizieren können. Alles in Allem lässt sich "Provinzglück" auch mit den Worten: „Bla Bla, Berlin, Bla Bla, Kreativberufe, Bla Bla, Bin ich unreif?, Bla Bla, Berlin, Fernbeziehung, Bla Bla, Bla, Berlin“ zusammenfassen.

Vielleicht sollte sich Lindt lieber auf das Schreiben von Drehbüchern konzentrieren – schließlich ist der Deutsche Film doch immer irgendwie „am Boden“. Was das Schreiben von Romanen betrifft: „Scheitern muss erlaubt sein. Scheitern gehört dazu. Scheitern, jetzt in den letzten Jahren, ist nicht mehr so schlimm, wie es zum Beispiel mal für unsere Eltern war“, wie George Lindt es selbst in diesem Meisterwerk der Zeitverschwendung formuliert. Na also.

Note: 5,0
  • Humor: 5
  • Anspruch: 4
  • Spannung: 5
  • Erotik: /
  • Piratenfaktor: 6




John Strelecky - Das Café am Rande der Welt


John Strelecky - Das Café am Rande der Welt
Taschenbuch: 128 Seiten 
Verlag: Dtv 
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2007 
ISBN: 978-3423209694

Ein Mann, gestresst und ausgepummt von Job, Karriere und Ellenbogengedusel, macht sich auf zu einem Wochenendausflug, um die "eigenen Batterien aufzuladen", wie er es selbst formuliert. Als er in einen Stau gerät, beschließt er kurzerhand, vom Highway abzufahren und auf eigene Faust nach einer Abkürzung zu suchen. Genervt von endlosen Landstaßen, Hunger, der anbrechenden Dunkelheit und der Erkenntnis, dass er sich völlig verfahren hat, strandet er schließlich in einem kleinen Café am Straßenrand, welches wir, mit unserem Hollywood-Filmwissen, wohl eher als "Diner" bezeichnen würden. Er setzt sich, schlägt die Speisekarte auf, hält Smalltalk mit der Bedienung, schaut sich um - bis ihm plötzlich etwas an der Karte auffällt. Nicht die Speisen sind außergewöhnlich, sondern drei Fragen, welche unheilvoll unter den Gerichten aufgeführt sind: "Warum bist du hier?", "Hast du Angst vor dem Tod?" und "Führst du ein erfülltes Leben?".