Genre: Roman
Taschenbuch: 270 Seiten
Verlag: rohwohlt
Erscheinungstermin: 1. November 2013
ISBN: 978-3499259814
Psychotherapeut Jakob Jakobi hat das Glück verlassen. Nach seiner
Scheidung muss er sich mit seiner kontrollsüchtigen Exfrau herumschlagen, die
zu allem Übel auch noch seine Vermieterin ist und er ist so gut wie pleite,
seit seine Patienten nicht mehr zu ihm kommen. Wer möchte schon einen
geschiedenen Eheberater? Dann trifft er auf Abel Baumann, einen Zirkusclown,
der von sich behauptet, Gott zu sein und Jakob sieht seine Chance, als
Therapeut doch noch einmal durchzustarten.
Abel Baumann und Jakob Jakobi lernen sich im Krankenhaus kennen, wo Jakob
nach einem Zusammenstoß mit dem neuen Freund seiner Exfrau an seiner
gebrochenen Nase operiert wird. Abel arbeitet als Clown beim Zirkus, erklärt
aber, dass er eigentlich Gott sei, der nur in diesem Körper feststecke. Als
Psychotherapeut nimmt sich Jakob seiner an und merkt, dass die Wunder, die der
liebe Gott vollbringt eher kleinen Taschenspielertricks gleichen. Trotzdem
versteht er bald, dass er ihm wohl nur helfen kann, seine Probleme zu
bewältigen, wenn er an ihn glaubt. So machen sich die beiden auf die Reise,
treffen Gottes Sohn im Kloster, seine Eltern Maria und Josef in Bayern und
versuchen, die Ursache von Abels Problemen herauszufinden. Jakob plagt sich
währenddessen weiterhin mit seinen eigenen herum, als er nämlich zurückkommt,
muss er feststellen, dass die Schlösser zu seiner Wohnung ausgetauscht wurden
und sein Bruder auf der Flucht vor der Polizei ist. Als er denkt, dass es gar
nicht mehr schlimmer werden kann, macht er mit Abel einen kleinen Ausflug in
eine Welt, in der er nie geboren ist und muss feststellen, dass die meisten
Leute auch ohne ihn sehr gut zurecht kommen. Trotzdem nimmt er sich danach vor,
dem Glück der Leute, die ihm etwas bedeuten, ein wenig auf die Sprünge zu
helfen. Der einzige, der anscheinend auf der Stelle tritt, ist Abel Baumann
alias Gott, der sich am Ende durch einen schweren Schicksalsschlag vielleicht
doch noch mit seiner Familie aussöhnen kann.
Das Buch ist in viele kleine Kapitel unterteilt, die sich wunderbar lesen
lassen. Jakob Jakobi, der Ich-Erzähler ist ein sympathischer erfolgloser Typ,
der trotz Allem seinen Humor nicht verliert. Die Idee des Buches ist gut, Hans
Rath schreibt humorvoll und man kommt ins Grübeln darüber, ob die Dinge
wirklich immer so sind, wie sie scheinen.
Mir gefiel das Buch, die Idee dahinter ist wirklich originell, Fragen,
die sich jeder einmal stellt, kommen zur Sprache, wie, warum der „liebe“ Gott,
denn schlimme Dinge passieren lässt und warum es so einfach ist, an seiner
Existenz zu zweifeln, jedoch schwer, immer an ihn zu glauben. Wer das Thema
Religion nicht allzu ernst nimmt und die Dinge mit einem Augenzwinkern sehen
kann, dem kann ich dieses kurzweilige Buch empfehlen.
Note: 2,5
- Humor: 2
- Anspruch: 3
- Gefühl: 4
- Spannung: /
- Piratenfaktor: 1
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