Genre: Gegenwartsliteratur, Coming-of-Age-Roman
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: DVA
Erscheinungsdatum: September 2012
ISBN: 978-3-421-04394-8
William Grove ist weder aus besonders gutem Hause noch zeichnet er sich durch überdurchschnittliche Intelligenz aus. Umso überraschender ist es schließlich, dass der fünfzehnjährige Grove, Anfang der 40'er Jahre, ein Stipendium an der Dorset Academy, einer elitär anmutenden Privatschule in Neuengland, erhält. Doch der erhoffte soziale Aufstieg bleibt aus: Die Kinder der Reichen wittern Groves Herkunft trotz Schuluniform und schmähen ihn als "Zigeuner". Der schlaksige und etwas ungepflegte Junge ohne nennbares Talent hat keinen besonders leichten Start an der Dorset. Aber auch andere Mitglieder der Schule haben Probleme: Da wäre zum Beispiel der behinderte Chemielehrer, Jack Draper, der, während dessen Frau ihn mit dem Französischlehrer betrügt, immer mehr in Alkohol und düsteren Gedanken versinkt - oder Knoedler, der Schulleiter, den niemand so richtig zu mögen scheint und der die meiste Zeit des Jahres gar nicht in der Schule verweilt, sondern vielmehr Hausbesuche macht und mit Stipendien um sich wirft. Oder der Golden Boy der Schule, Larry Gaines, dessen junge Liebe zu Edith Stone, der Tochter des emotional erkalteten Englischlehrers, unter den bösen Vorzeichen der Zukunft steht, denn neben der prekären finanziellen Situation der etwas provinziellen Dorset Academy, greifen die Dämonen des Weltkrieges immer mehr um sich.
In seinem autobiografisch-angehauchten Roman, "Eine gute Schule", zeichnet der, als Literaturstar wiederentdeckte, Richard Yates, anhand des Mikrokosmos Privatschule, ein gestochen scharfes Porträt menschlichen Zusammenlebens; aufrichtig, tragisch und entwaffnend ehrlich. Protagonist seiner Geschichte ist nicht etwa nur der junge William Grove, sondern stets vielmehr jedes Mitglied der Dorset Academy; sie alle haben ihre Ängste, ihre Hoffnungen und Zwänge - und davon erzählt Yates. Das Erwachsen-Werden ist manchmal ebenso schwer wie das Erwachsen-Sein und umgekehrt. So unterschiedlich die Mitglieder der Schule auch sein mögen, etwas haben sie alle gemein: Sie tragen eine tief zwiegespaltene Haltung sowohl zu ihrer Schule als auch zu sich selbst in sich. Mit fortlaufender Seitenzahl spürt man förmlich die Ungewissheit der Zukunft und die Gefahr des Krieges in Übersee heraufziehen.
Die Zeiten, in denen Richard Yates und seine Werke nahezu in Vergessenheit und außer Druck geraten waren, scheinen endgültig vorbei zu sein, und der späte Ruhm, der den 1992 verstorbenen Schriftsteller nun endlich ereilt, ist wahrlich nicht unbegründet; Yates' gutes Auge für Charaktere und soziale Spannungen, gepaart mit einem wunderbar schnörkellosen Erzählstil (Kein Wort zu wenig, kein Wort zu viel!), machen "Eine gute Schule" zu einem fantastischen Lesevergnügen, das den Vergleich mit den großen amerikanischen Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts nicht zu scheuen braucht.
Glauben Sie dem Hype und lesen Sie "Eine gute Schule" von Richard Yates, einem der großen amerikanischen Schriftsteller.
In seinem autobiografisch-angehauchten Roman, "Eine gute Schule", zeichnet der, als Literaturstar wiederentdeckte, Richard Yates, anhand des Mikrokosmos Privatschule, ein gestochen scharfes Porträt menschlichen Zusammenlebens; aufrichtig, tragisch und entwaffnend ehrlich. Protagonist seiner Geschichte ist nicht etwa nur der junge William Grove, sondern stets vielmehr jedes Mitglied der Dorset Academy; sie alle haben ihre Ängste, ihre Hoffnungen und Zwänge - und davon erzählt Yates. Das Erwachsen-Werden ist manchmal ebenso schwer wie das Erwachsen-Sein und umgekehrt. So unterschiedlich die Mitglieder der Schule auch sein mögen, etwas haben sie alle gemein: Sie tragen eine tief zwiegespaltene Haltung sowohl zu ihrer Schule als auch zu sich selbst in sich. Mit fortlaufender Seitenzahl spürt man förmlich die Ungewissheit der Zukunft und die Gefahr des Krieges in Übersee heraufziehen.
Die Zeiten, in denen Richard Yates und seine Werke nahezu in Vergessenheit und außer Druck geraten waren, scheinen endgültig vorbei zu sein, und der späte Ruhm, der den 1992 verstorbenen Schriftsteller nun endlich ereilt, ist wahrlich nicht unbegründet; Yates' gutes Auge für Charaktere und soziale Spannungen, gepaart mit einem wunderbar schnörkellosen Erzählstil (Kein Wort zu wenig, kein Wort zu viel!), machen "Eine gute Schule" zu einem fantastischen Lesevergnügen, das den Vergleich mit den großen amerikanischen Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts nicht zu scheuen braucht.
Glauben Sie dem Hype und lesen Sie "Eine gute Schule" von Richard Yates, einem der großen amerikanischen Schriftsteller.
Note: 1,5
- Humor: /
- Anspruch: 1
- Spannung: 2
- Erotik: 2
- Piratenfaktor: 1
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