Samstag, 20. Oktober 2012

Jonas Winner - Der Architekt

Genre: Psychothriller
Gebundene Ausgabe: 379 Seiten 
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2010
ISBN: 978-3-426-51275-3

Ein überaus angesehener Architekt hat angeblich, seine Frau und seine zwei Kinder, auf blutige Weise ermordet. Dieses Ereignis weckt in dem mäßig erfolgreichen Drehbuchautor, Ben Lindenberger, die Inspiration und die Leidenschaft für einen eventuellen Neuanfang. Mit vollem Elan und Tatendrang startet er in sein neues Projekt, dass nur in Zusammenarbeit mit dem in Untersuchungshaft sitzenden Architekten, Julian Götz, fruchten kann. Allerdings scheint Ben einige Situationen zu unterschätzen, denn plötzlich ist er in Gegebenheiten verstrickt, die so gar nicht zu Ben und seinem Vorhaben passen.

Der Debütroman von Jonas Winner, “Davids letzter Film”, konnte mich nicht wirklich überzeugen, obwohl die Idee sehr interessant war, die Umsätzung aber leider nicht. Daher war ich bei seinem zweiten Buch etwas skeptisch, was zu Beginn des Thrillers auch berechtigt war. Erst die zweite Hälfte, beziehungsweise das letzte Drittel, kann mit relativ gut durchdachten Handlungssträngen trumpfen. Wenn auch ab und zu gewisse Teile die Spannung dämpfen oder den Lesefluss schmälern.

Freitag, 5. Oktober 2012

Robert Frost - Promises to keep: Poems. Gedichte


Robert Frost - Promises to keep: Poems. Gedichte
Genre: Lyrik
Broschierte Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: C.H. Beck
Erscheinungsdatum: 19. September 2011
ISBN: 978-3-406-62777-4



Einen Gedichtband rezensieren? Hm. Ich will ehrlich mit Euch sein: Es ist nicht einfach für mich, am Abend in meinem Bett zu liegen und Gedichte zu lesen, ohne dabei einzuschlafen. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Banause, der stets den leichten Weg bevorzugt und die Interpretationsaufgabe der Abiturprüfung verschmäht hat, aber es fällt mir wesentlich schwerer, einen Zugang zu Lyrik zu bekommen, als zu einem Roman. Ich hielt es eigentlich mit den Gedichten wie mit Galerien oder dem Theater: Ich respektiere sie, finde sie bewundernswert und gehe nicht hin. Mal davon abgesehen, dass so viele Wichtigtuer dort sind. Oft empfinde ich eine zu große Demut, eine Unzulänglichkeit, gegenüber dieser hohen Kunst, die mir das Gefühl gibt, ihr partout nicht gerecht werden zu können. Und, wie gesagt, es tummeln sich zu viele Wichtigtuer.  

Doch selbst wenn meine Welt sonst von Romanen geprägt ist, bin ich mir der Tatsache bewusst, dass man nie auf einem Auge blind sein sollte - gerade, wenn die Gefahr besteht, etwas Großartiges zu versäumen. Jemandem nun einen Gedichtband von Robert Frost zu empfehlen, ist, als wollte man einen Menschen von den Zeitnehmer-Qualitäten einer Uhr überzeugen - schließlich ist Frost einer der bedeutendsten Lyriker der letzten hundert Jahre. Ich weiß nicht mehr, auf wie vielen ersten Seiten, und wie vielen Filmen ich Robert Frost schon begegnet bin, bevor ich mir tatsächlich seine Gedichte zu Gemüte geführt habe.