Genre: Jugendbuch
Gebundende Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Fischer Verlag
Erscheinungsdatum: 20. Juni 2013
ISBN: 978-3-8414-2105-0
Es ist mal wieder so weit: Die 16-jährige Liv Silber
muss umziehen. Zusammen mit ihrer Mutter, ihrer kleinen Schwester Mia, dem
Kindermädchen Lottie und dem Familienhund Buttercup geht es diesmal auf nach
London. Doch schnell stellt sich heraus, dass dies wohl vorerst der letzte Umzug
war, denn Livs Mutter hat sich in den langweiligen Ernest Spencer verliebt. Nun
heißt es Patchworkfamilie, denn auch Ernest hat zwei Kinder, die Zwillinge
Florence und Grayson. Liv findet heraus, dass Grayson einer geheimnisvollen
Gruppe von Jungs angehört. Richtig spannend wird es für sie jedoch erst, als
sie dieser Clique in einem äußerst real erscheinenden Traum begegnet und dabei
Zeugin einer eigenartigen Zeremonie wird. Noch kurioser ist jedoch die Tatsache, dass die
Jungs am Folgetag wissen, dass Liv auch im Traum anwesend war. Liv liebt Rätsel
und Geheimnisse und so beschließt sie, dieser Welt zwischen Traum und
Wirklichkeit auf den Grund zu gehen, doch dies könnte gefährlicher sein, als
sie am Anfang vermuten mag.
Ich mache kein Geheimnis daraus:
Kerstin Gier ist und bleibt eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Bereits
mit der Edelstein-Triologie hat sie bewiesen, dass sie nicht nur hervorragende
Frauenliteratur schreiben kann, sondern dass sie auch eine ausgezeichnete
Jugendbuchautorin ist. Seit Wochen habe ich dem Erscheinungstermin von „Silber“
entgegengefiebert. Meine Erwartungen waren sehr hoch und ich wurde mal wieder nicht enttäuscht, denn
wenn Kerstin Gier eins kann, dann ist es Schreiben. All ihre Bücher, egal ob
für Jugendliche oder Erwachsene sind purer Lesespaß, was nicht zuletzt daran
liegt, dass sie alle mit einer deftigen Prise Humor gewürzt sind, und zwar nicht
diese Art von nervigem, störenden Humor gepaart mit unlustigen Witzen, sondern
einem durchweg passenden, fließenden und oft sehr sarkastisch und intelligenten
Humor.
„Silber
– Das erste Buch der Träume“ ist der Auftakt einer Trilogie. Die Geschichte erinnert an eine Story á la Teenie-Komödie,
die mit sämtlichen Klischees spielt. Kombiniert wird das Ganze mit einer
gehörigen Dosis Fantasy. Gier schafft es damit, eine jugendlich beschwingte,
aber auch mysteriös spannende Atmosphäre zu schaffen. Selbst in ernsteren
Passagen und düsteren Gruselszenen, von denen wir in diesem Buch einige finden
können, gibt es etliche Momente, in denen man sich zwischen Dauergrinsen und lautem
Auflachen befindet – eine Situationskomik, bei der kein Auge trocken bleibt. Zusätzliche
erweckt der Roman das Gefühl, man befände sich mit der Autorin auf Augenhöhe,
da sie sich eben nicht anstrengen muss, um jugendliche und frisch zu wirken,
viel mehr wirkt es, als gelinge ihr dies frei von der Leber weg ohne jegliches
Gekünstel. Dies
kommt vor allem durch die sympathischen und ausgeklügelten Charaktere zum
Ausdruck.
Normalerweise bewerte ich Bücher
nicht nach ihrer Optik. Da bei „Silber“ aber nicht nur das Cover, sondern auch
die vielen verspielten Illustrationen zwischendurch so detailverliebt und
niedlich gestaltet sind, sollte dies auf jeden Fall auch einmal positiv erwähnt
werden: Ein wahres Schmuckstück im Bücherregal.
„Silber“ ist ein großartiges und
unterhaltsames Buch, mit einer gehörigen Portion Humor und Spannung, das keine
Wünsche offen lässt. Man findet alles, was das Mädchenherz begehrt, unabhängig
vom Alter. Ein grandioser Auftakt einer Trilogie, der zwar Lust auf mehr macht,
aber dennoch nicht mit einem nervigen Cliffhanger endet. Eine absolute
Empfehlung. Frau Gier hat wieder einmal ins Schwarze getroffen.
Note: 1,3
- Humor: 1
- Anspruch: 2
- Spannung:1
- Erotik: /
- Piratenfaktor: 1
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