Samstag, 29. Juni 2013

Kerstin Gier - Silber: Das erste Buch der Träume

Kerstin Gier - Silber: Das erste Buch der Träume
Genre: Jugendbuch
Gebundende Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Fischer Verlag
Erscheinungsdatum: 20. Juni 2013
ISBN: 978-3-8414-2105-0

Es ist mal wieder so weit: Die 16-jährige Liv Silber muss umziehen. Zusammen mit ihrer Mutter, ihrer kleinen Schwester Mia, dem Kindermädchen Lottie und dem Familienhund Buttercup geht es diesmal auf nach London. Doch schnell stellt sich heraus, dass dies wohl vorerst der letzte Umzug war, denn Livs Mutter hat sich in den langweiligen Ernest Spencer verliebt. Nun heißt es Patchworkfamilie, denn auch Ernest hat zwei Kinder, die Zwillinge Florence und Grayson. Liv findet heraus, dass Grayson einer geheimnisvollen Gruppe von Jungs angehört. Richtig spannend wird es für sie jedoch erst, als sie dieser Clique in einem äußerst real erscheinenden Traum begegnet und dabei Zeugin einer eigenartigen Zeremonie wird. Noch kurioser ist jedoch die Tatsache, dass die Jungs am Folgetag wissen, dass Liv auch im Traum anwesend war. Liv liebt Rätsel und Geheimnisse und so beschließt sie, dieser Welt zwischen Traum und Wirklichkeit auf den Grund zu gehen, doch dies könnte gefährlicher sein, als sie am Anfang vermuten mag.

Ich mache kein Geheimnis daraus: Kerstin Gier ist und bleibt eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Bereits mit der Edelstein-Triologie hat sie bewiesen, dass sie nicht nur hervorragende Frauenliteratur schreiben kann, sondern dass sie auch eine ausgezeichnete Jugendbuchautorin ist. Seit Wochen habe ich dem Erscheinungstermin von „Silber“ entgegengefiebert. Meine Erwartungen waren sehr hoch und ich wurde mal wieder nicht enttäuscht, denn wenn Kerstin Gier eins kann, dann ist es Schreiben. All ihre Bücher, egal ob für Jugendliche oder Erwachsene sind purer Lesespaß, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie alle mit einer deftigen Prise Humor gewürzt sind, und zwar nicht diese Art von nervigem, störenden Humor gepaart mit unlustigen Witzen, sondern einem durchweg passenden, fließenden und oft sehr sarkastisch und intelligenten Humor. 

„Silber – Das erste Buch der Träume“ ist der Auftakt einer Trilogie. Die Geschichte erinnert an eine Story á la Teenie-Komödie, die mit sämtlichen Klischees spielt. Kombiniert wird das Ganze mit einer gehörigen Dosis Fantasy. Gier schafft es damit, eine jugendlich beschwingte, aber auch mysteriös spannende Atmosphäre zu schaffen. Selbst in ernsteren Passagen und düsteren Gruselszenen, von denen wir in diesem Buch einige finden können, gibt es etliche Momente, in denen man sich zwischen Dauergrinsen und lautem Auflachen befindet – eine Situationskomik, bei der kein Auge trocken bleibt. Zusätzliche erweckt der Roman das Gefühl, man befände sich mit der Autorin auf Augenhöhe, da sie sich eben nicht anstrengen muss, um jugendliche und frisch zu wirken, viel mehr wirkt es, als gelinge ihr dies frei von der Leber weg ohne jegliches Gekünstel. Dies kommt vor allem durch die sympathischen und ausgeklügelten Charaktere zum Ausdruck. 

Normalerweise bewerte ich Bücher nicht nach ihrer Optik. Da bei „Silber“ aber nicht nur das Cover, sondern auch die vielen verspielten Illustrationen zwischendurch so detailverliebt und niedlich gestaltet sind, sollte dies auf jeden Fall auch einmal positiv erwähnt werden: Ein wahres Schmuckstück im Bücherregal.  

„Silber“ ist ein großartiges und unterhaltsames Buch, mit einer gehörigen Portion Humor und Spannung, das keine Wünsche offen lässt. Man findet alles, was das Mädchenherz begehrt, unabhängig vom Alter. Ein grandioser Auftakt einer Trilogie, der zwar Lust auf mehr macht, aber dennoch nicht mit einem nervigen Cliffhanger endet. Eine absolute Empfehlung. Frau Gier hat wieder einmal ins Schwarze getroffen.  

Note: 1,3
  • Humor: 1
  • Anspruch: 2
  • Spannung:1
  • Erotik: /
  • Piratenfaktor: 1
 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen