Genre: Sachbuch
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: Juni 2012
ISBN: 978-3-453-60242-7
Das
Münchener P1 gehört zu den bekanntesten Partylocations der Welt und ist
Deutschlands Club Nummer 1. Alles, was Rang und Namen hat, trifft sich dort zum
ausgelassenen Feiern und Party machen. Egal ob John Bon Jovi, Leonardo di
Caprio, Oskar Lafontaine oder Campino, man findet sie alle an der Theke oder
auf der Tanzfläche. Doch um zur feiernden Elite zu gehören, muss man an ihm
vorbei: Klaus Gunschmann. Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt in
seinem Buch „Du kommst hier nicht rein“ aus. Er berichtet von diversen
Partyanekdoten, die er während der Zeit im P1 mit zahlreichen Promis und
solchen, die sich gerne dazuzählen würden, in Vergangenheit erlebt hat und
beschreibt, wie er an der Tür über Glück und Unglück der Partyanwärter
entschieden hat.
Was ich mir von diesem Buch erhofft habe, ist wohl recht klar: eine
unterhaltsame Aneinanderreihung von Hintergrundinformationen und Gossip aus der Promiszene. Das habe ich jedoch leider nicht gefunden, im Gegenteil. Der Autor
versucht, einige eher weniger spannende, wenn nicht sogar langweilige
Promigeschichten, als eine Zeitreise durch die 90er Jahre zu verkaufen. Dies gelingt
jedoch nicht wirklich. Es mangelt an Spannung, das Buch schafft es weder mitzureißen,
geschweige denn zu fesseln, viel mehr überfliegt man gelangweilt die Seiten und
wird von einer primitiven Story zur nächsten geschubst, die in den meisten
Fällen nicht einmal bis zum Ende erzählt werden, sondern mittendrin abbrechen.
Anfangs mag es ja vielleicht noch lustig und unterhaltsam sein, wer mit wem auf der Toilette Sex hat oder wer sich an der Theke prügelt, von Dauer ist dieser Unterhaltungsfaktor allerdings nicht. Unterbrochen wird dies durch vollkommen unpassende Einschübe diverser „Fakten“, die weder thematisch noch stilistisch mit dem jeweiligen Kapiteln harmonieren, viel mehr wirkt es wie ein billiger Versuch, auch nur einen Hauch von Objektivität oder gar Seriosität zu bewahren, der jedoch massiv scheitert.
Zusätzlich zweifelt man am Wahrheitsgehalt der Geschichten, da der Autor real existierende mit „veränderten“ Personen inhaltlich kombiniert und man sich, berechtigterweise, des Öfteren fragt, was denn nun wahr und was dazugedichtet sein mag.
Auch sprachlich kann man bei „Du kommst hier nicht rein“ nicht
gerade von einem Meisterwerk sprechen. Die Ausdrucksweise ist plump und was den Humor angeht, bleibt es
leider bei einem Versuch. An wenigen Stellen entlockte der Autor mir ein kurzes Grinsen,
das war jedoch leider die Ausnahme.
Dieser Erfahrungsbericht könnte auch das Alltagsgeschäft einer x-beliebigen Dorfdiskothek beschreiben. Kann man lesen – muss man aber nicht.
Dieser Erfahrungsbericht könnte auch das Alltagsgeschäft einer x-beliebigen Dorfdiskothek beschreiben. Kann man lesen – muss man aber nicht.
Note: 4,3
- Humor: 3
- Anspruch: 4
- Spannung: 5
- Erotik: /
- Piratenfaktor: 5
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