Genre: Jugendbuch
Gebundene Ausgabe: 415 Seiten
Verlag: Fischer Verlag
Erscheinungstermin: Juni 2014
ISBN: 978-3-8414-2167-8
Als wären die
geballte Ladung Probleme der frischgebackenen Patchwork-Familie samt intriganter
Großmutter nicht ausreichend, muss Liv sich auch noch nachts mit mysteriösen
Begegnungen und wilden Verfolgungsjagden herumschlagen. Außerdem ist es
beunruhigend, dass es, sowohl tags- als auch nachtsüber Menschen gibt, die noch
eine Rechnung mit ihr offen haben. Hinzu kommt, dass Secrecy nun auch Livs intimste
Geheimnisse kennt und ihr Freund Henry irgendetwas vor ihr verbirgt. Außerdem treiben
sich düstere Gestalten nachts auf den endlosen Traumkorridoren rum. Kann es da
Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt Livs kleine Schwester Mia mit dem
Schlafwandeln beginnt?
Kerstin Gier
gehört definitiv zu meinen Lieblingsautorinnen und da mich bereits ihr erstes
Buch der Träume verzaubert hat, stand es für mich außer Frage sobald wie
möglich den zweiten Teil der Trilogie zu lesen. Doch bereits an dieser Stelle
muss ich sagen, dass mir dieser zweite Teil zwar gut gefiel, jedoch nicht ganz
so gut, wie der Erste.
Zeitlich gesehen
schließt der Folgeband nahtlos an das erste Buch an. Damit man als Leser wieder
in die Geschichte findet, gibt es kurze Rückblicke auf die vergangenen
Geschehnisse, was nach ca. einem Jahr Wartezeit auch nötig war. Doch mit der
Handlung geht es nur sehr langsam voran, was sich erst auf den letzten Seiten
ändert. Dort werden ein paar der Fragen beantwortet, die einen das gesamte Buch
über begleiten und auch neue Träumer werden als Charaktere eingeführt. Dennoch
bleibt recht viel offen, obwohl einiges auch sicherlich an dieser Stelle schon
sein Ende hätte finden können. Man hat das Gefühl einen dieser typischen
Zwischenbände, eine Art Lückefüller, vor sich zu haben. Das Augenmerk lag
definitiv auf den Charakteren, auf die – samt ihrer Probleme und Geheimnisse - näher
eingegangen wurde. Das brachte jedoch die Handlung nicht nennenswert voran.
Nun jedoch zu
etwas Positivem: Der Schreibstil war wieder einmal phänomenal, wie man es von
Kerstin Gier eben gewohnt ist, amüsant, flüssig und eine wahre Herausforderung für
die Lachmuskeln. Gier versteht es einfach perfekt, Ironie und Sarkasmus auf die
Spitze zu treiben und trifft damit genau meinen Humor.
Trotz der
Schwäche im Bezug auf die Handlung, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die
Charaktere konnten mich vieles vergessen lassen, obwohl es sich nicht um so
einen Pageturner wie dem ersten Band handelt. Wer den ersten Teil gelesen und
geliebt hat, wird wahrscheinlich sowieso zu diesem Buch greifen. Was Spannung
und Antworten auf auftretende Fragen betrifft, lege ich alle Hoffnungen in das dritte Buch der Träume,
das allerdings noch bis 2015 auf sich warten lässt.
Note: 2,2
- Humor: 1
- Anspruch: 2
- Spannung: 4
- Emotionen: 2
- Piratenfaktor: 2
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