Sonntag, 10. August 2014

Katherine Applegate - Der unvergleichliche Ivan

Katherine Applegate - Der unvergleichliche Ivan
Genre: Kinderbuch
Gebundene Ausgabe: 264 Seiten
Verlag: Knesebeck Verlag 
Erscheinungstermin: Februar 2012
ISBN: 978-3-86873-694-6

Der Silberrücken Ivan lebt als eine der Hauptattraktionen in einer heruntergekommenen Zirkus-Mall. Auf Grund mangelnder Erinnerungen vermisst er sein Leben im Dschungel kaum. Vielmehr denkt er andauernd an seine Freunde: die weise, alte Elefantendame Stella, den streunenden Hund Bob und an Julia, die Tochter seines Tierpflegers. Außerdem ist Ivan ein Künstler. Er zeichnet Bilder, die im Souvenirshop für viel Geld verkauft werden und er überlegt ständig, wie er das Rauschen der Blätter und den Geschmack süßer Mangos in Form und Farbe darstellen kann.  Als eine neue Attraktion – das Elefantenbaby Ruby – in die Zirkus-Mall einzieht, wird Ivan aus seinem tristen Alltag gerissen und er begreift, dass es nun an ihm ist, das Leben seiner Freunde und auch sein eigenes zu einem Besseren zu wenden.

Ich muss gestehen, dass das Cover in mir einen gewissen „oh wie niedlich“ – Gedanken auslöste und ich erwartete eine süße Geschichte für Kinder, die beschreibt, wie ein Gorilla und ein kleiner Elefant die besten Freunde werden und dann glücklich ihr restliches Leben miteinander verbringen. Was mich dann erwartete war dem zur Folge wirklich eine Überraschung, denn dies ist keine kitschige Tiererzählung, es ist so viel mehr – es ist eine unvergessliche Geschichte über tiefe Freundschaft und Hoffnung, die sich mit sehr ernsten und todtraurigen Themen befasst und die auf einer wahren Begebenheit beruht.

Ich begann das Buch mit einem Lächeln im Gesicht und in freudiger Erwartung auf eine leichte, niedliche Kindererzählung. Schon nach wenigen Seiten kämpfte ich jedoch mit meinen Emotionen und versuchte krampfhaft das Gelesene zu verdauen. Ivan beschreibt seine Lage so unfassbar abgehärtet, dass es einem das Herz zu zerreißen scheint. Man beginnt die Menschheit zu verfluchen, schöpft auf der nächsten Seite jedoch wieder Hoffnung und befindet sich durchgehend in einem Auf und Ab der Gefühle und all das wegen eines eingesperrten Gorillas der über sein Schicksal und das seiner Freunde berichtet.

Was mein Herz zusätzlich berührt, ist die Tatsache, dass Ivan wirklich existierte. Natürlich ist dies keine exakte Wiedergabe seines Lebens, aber dennoch finde ich es beeindruckend, dass die Autorin diesen Silberrücken als Grundlage ihres Romans auswählte und daraus eine so tiefsinnige, wie auch ergreifende Geschichte schuf. Die Herangehensweise an das Thema ist von der Autorin fantastisch gewählt. Aus den Augen eines gefangenen Gorillas über die Machenschaften und die Grausamkeit der Menschen, sowie den Umgang mit Tieren und der Umwelt zu beschreiben, ist eine, zwar nicht gänzlich neue, aber dennoch eindrucksvolle Idee.

Das Buch ist für Leser ab 10 Jahren empfohlen, nach oben sind meiner Meinung nach allerdings keine Grenzen gesetzt, denn bei „Der unvergleichliche Ivan“ ist die Bezeichnung Kinderbuch sicherlich kein Grund dafür, nicht auch als Erwachsener dazu zu greifen. Es ist nicht das, wonach es aussieht, es ist viel, viel mehr. Eine uneingeschränkte Empfehlung meinerseits, sowohl Ivan, als auch dieses Buch sind in der Tat unvergleichlich.
 

Note: 1
  • Humor: /
  • Anspruch: 1
  • Spannung: /
  • Emotion: 1
  • Piratenfaktor:1
 

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