Genre: Dystopie / Jugenbuch
Gebundene Ausgabe: 489 Seiten
Verlag: Chicken House bei Carlsen
Erscheinungstermin: März 2011
ISBN: 9783551520197
Thomas fehlt
jegliche Erinnerung, seine Vergangenheit ist nicht mehr als ein großes,
schwarzes Loch. Er erkennt zwar Sprachen und Gegenstände, kann sie
jedoch in keine Beziehung zu Menschen oder Situationen bringen. Doch das ist
nicht alles, denn er befindet sich auch äußerlich in vollkommener Dunkelheit,
in einem Raum, der sich plötzlich zu bewegen beginnt und den etwa 16-jährigen
auf eine Art Lichtung bringt, auf der sich lauter Jungen im Alter zwischen 12
und 18 Jahren befinden, die ihm die Ankunft nicht gerade versüßen, denn als so
genannter „Frischling“ hat er es nicht leicht und muss sich erst einmal
beweisen. Bald findet er heraus, dass er sich in einer Art Labyrinth befindet,
dessen Ausgang seine Mitstreiter seit etwa zwei Jahren vergeblich suchen, denn die
Wände des Labyrinths verschieben sich Nacht für Nacht. Doch das ist nicht
alles, denn nachts treiben sich zusätzlich furchteinflößende Kreaturen in den
Gängen herum, deren Begegnung bis jetzt fast niemand überlebt hat.
Da man quasi
direkt in die Geschehnisse reingestoßen wird, stellt man sich von Anfang an
viele Fragen: Wieso sind die Jugendlichen an diesem Ort und wer ist schuldig
daran? Was sollen sie dort machen und wo befindet sich der Ausgang? Die knapp
500 Seiten des Buches sind von Beginn an absolut fesselnd. Zum einen reißt die
scheinbar ausweglose Situation den Leser mit, zum anderen sind die
unterschiedlichen Charaktere der Gruppe äußerst faszinierend. Die kleine eigene
Welt, die sich die ca. 50 jungen Männer erschaffen haben, ist wahrlich etwas
Besonderes und es ist interessant zu lesen, wie diese kleine, abgeschottete
Gesellschaft es hinkriegt, sich geordnet zu organisieren, trotz der vielen Misserfolge
bei der Suche nach dem scheinbar rettenden Ausweg.
James Dashner
legt eine Tempo vor, bei dem man als Leser kaum hinterherkommt, man rennt
förmlich mit den Läufern durch das Buch, auf der Suche nach dem Ausweg und
immer mit dem Ziel, vor Einbruch der Dunkelheit zurück zu sein. Häufig fehlen
in so enorm spannungsgeladenen Büchern, gut ausgearbeitete Charaktere, dies ist
hier allerdings nicht der Fall. Man fiebert mit den Protagonisten mit und teilt
ihre Emotionen. Besonders die Freundschaften, die in der Gruppe entstehen, aber
auch die Ängste die aus der Situation hervorgehen, sind sehr emotional
gezeichnet.
Was mich zum Teil
jedoch sehr gestört hat, war die Sprache und die Wortneuschöpfungen des Autors.
Sicher soll dies besonders frisch und jugendlich wirken, bei mir hat es
allerdings das Gegenteil bewirkt und ich war häufig genervt davon und empfand
es als albern.
Alles in allem
handelt es sich jedoch um eine wirklich gute Dystopie, die zwar sehr spannend
ist, sich aber auch nicht gravierend von anderen dieses Genres abhebt. Wer diese Art Bücher aber genau so mag wie ich,
der kann mit „Die Auserwählten - Im Labyrinth“ sicherlich nichts falsch machen
und kann besten Gewissens zu diesem Buch greifen, so wie ich es sicherlich bald mit der Fortsetzung tun werde.
Note: 2
- Humor: 3
- Anspruch: 3
- Spannung: 1
- Emotionen: 1
- Piratenfaktor: 2
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