Montag, 1. September 2014

James Dashner - Die Auserwählten - Im Labyrinth

James Dashner - Die Auserwählten - Im Labyrinth
Genre: Dystopie / Jugenbuch
Gebundene Ausgabe: 489 Seiten
Verlag: Chicken House bei Carlsen
Erscheinungstermin: März 2011
ISBN: 9783551520197

Thomas fehlt jegliche Erinnerung, seine Vergangenheit ist nicht mehr als ein großes, schwarzes Loch. Er erkennt zwar Sprachen und Gegenstände, kann sie jedoch in keine Beziehung zu Menschen oder Situationen bringen. Doch das ist nicht alles, denn er befindet sich auch äußerlich in vollkommener Dunkelheit, in einem Raum, der sich plötzlich zu bewegen beginnt und den etwa 16-jährigen auf eine Art Lichtung bringt, auf der sich lauter Jungen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren befinden, die ihm die Ankunft nicht gerade versüßen, denn als so genannter „Frischling“ hat er es nicht leicht und muss sich erst einmal beweisen. Bald findet er heraus, dass er sich in einer Art Labyrinth befindet, dessen Ausgang seine Mitstreiter seit etwa zwei Jahren vergeblich suchen, denn die Wände des Labyrinths verschieben sich Nacht für Nacht. Doch das ist nicht alles, denn nachts treiben sich zusätzlich furchteinflößende Kreaturen in den Gängen herum, deren Begegnung bis jetzt fast niemand überlebt hat.

Da man quasi direkt in die Geschehnisse reingestoßen wird, stellt man sich von Anfang an viele Fragen: Wieso sind die Jugendlichen an diesem Ort und wer ist schuldig daran? Was sollen sie dort machen und wo befindet sich der Ausgang? Die knapp 500 Seiten des Buches sind von Beginn an absolut fesselnd. Zum einen reißt die scheinbar ausweglose Situation den Leser mit, zum anderen sind die unterschiedlichen Charaktere der Gruppe äußerst faszinierend. Die kleine eigene Welt, die sich die ca. 50 jungen Männer erschaffen haben, ist wahrlich etwas Besonderes und es ist interessant zu lesen, wie diese kleine, abgeschottete Gesellschaft es hinkriegt, sich geordnet zu organisieren, trotz der vielen Misserfolge bei der Suche nach dem scheinbar rettenden Ausweg.  

James Dashner legt eine Tempo vor, bei dem man als Leser kaum hinterherkommt, man rennt förmlich mit den Läufern durch das Buch, auf der Suche nach dem Ausweg und immer mit dem Ziel, vor Einbruch der Dunkelheit zurück zu sein. Häufig fehlen in so enorm spannungsgeladenen Büchern, gut ausgearbeitete Charaktere, dies ist hier allerdings nicht der Fall. Man fiebert mit den Protagonisten mit und teilt ihre Emotionen. Besonders die Freundschaften, die in der Gruppe entstehen, aber auch die Ängste die aus der Situation hervorgehen, sind sehr emotional gezeichnet. 

Was mich zum Teil jedoch sehr gestört hat, war die Sprache und die Wortneuschöpfungen des Autors. Sicher soll dies besonders frisch und jugendlich wirken, bei mir hat es allerdings das Gegenteil bewirkt und ich war häufig genervt davon und empfand es als albern. 

Alles in allem handelt es sich jedoch um eine wirklich gute Dystopie, die zwar sehr spannend ist, sich aber auch nicht gravierend von anderen dieses Genres abhebt. Wer  diese Art Bücher aber genau so mag wie ich, der kann mit „Die Auserwählten - Im Labyrinth“ sicherlich nichts falsch machen und kann besten Gewissens zu diesem Buch greifen, so wie ich es sicherlich bald mit der Fortsetzung tun werde. 

Note: 2
  • Humor: 3
  • Anspruch: 3
  • Spannung: 1
  • Emotionen: 1
  • Piratenfaktor: 2

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