Freitag, 20. Dezember 2013

Hans Rath - Und Gott sprach: Wir müssen reden!

Genre: Roman
Taschenbuch: 270 Seiten
Verlag: rohwohlt
Erscheinungstermin: 1. November 2013
ISBN: 978-3499259814

Psychotherapeut Jakob Jakobi hat das Glück verlassen. Nach seiner Scheidung muss er sich mit seiner kontrollsüchtigen Exfrau herumschlagen, die zu allem Übel auch noch seine Vermieterin ist und er ist so gut wie pleite, seit seine Patienten nicht mehr zu ihm kommen. Wer möchte schon einen geschiedenen Eheberater? Dann trifft er auf Abel Baumann, einen Zirkusclown, der von sich behauptet, Gott zu sein und Jakob sieht seine Chance, als Therapeut doch noch einmal durchzustarten.

Abel Baumann und Jakob Jakobi lernen sich im Krankenhaus kennen, wo Jakob nach einem Zusammenstoß mit dem neuen Freund seiner Exfrau an seiner gebrochenen Nase operiert wird. Abel arbeitet als Clown beim Zirkus, erklärt aber, dass er eigentlich Gott sei, der nur in diesem Körper feststecke. Als Psychotherapeut nimmt sich Jakob seiner an und merkt, dass die Wunder, die der liebe Gott vollbringt eher kleinen Taschenspielertricks gleichen. Trotzdem versteht er bald, dass er ihm wohl nur helfen kann, seine Probleme zu bewältigen, wenn er an ihn glaubt. So machen sich die beiden auf die Reise, treffen Gottes Sohn im Kloster, seine Eltern Maria und Josef in Bayern und versuchen, die Ursache von Abels Problemen herauszufinden. Jakob plagt sich währenddessen weiterhin mit seinen eigenen herum, als er nämlich zurückkommt, muss er feststellen, dass die Schlösser zu seiner Wohnung ausgetauscht wurden und sein Bruder auf der Flucht vor der Polizei ist. Als er denkt, dass es gar nicht mehr schlimmer werden kann, macht er mit Abel einen kleinen Ausflug in eine Welt, in der er nie geboren ist und muss feststellen, dass die meisten Leute auch ohne ihn sehr gut zurecht kommen. Trotzdem nimmt er sich danach vor, dem Glück der Leute, die ihm etwas bedeuten, ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Der einzige, der anscheinend auf der Stelle tritt, ist Abel Baumann alias Gott, der sich am Ende durch einen schweren Schicksalsschlag vielleicht doch noch mit seiner Familie aussöhnen kann.

Das Buch ist in viele kleine Kapitel unterteilt, die sich wunderbar lesen lassen. Jakob Jakobi, der Ich-Erzähler ist ein sympathischer erfolgloser Typ, der trotz Allem seinen Humor nicht verliert. Die Idee des Buches ist gut, Hans Rath schreibt humorvoll und man kommt ins Grübeln darüber, ob die Dinge wirklich immer so sind, wie sie scheinen.


Mir gefiel das Buch, die Idee dahinter ist wirklich originell, Fragen, die sich jeder einmal stellt, kommen zur Sprache, wie, warum der „liebe“ Gott, denn schlimme Dinge passieren lässt und warum es so einfach ist, an seiner Existenz zu zweifeln, jedoch schwer, immer an ihn zu glauben. Wer das Thema Religion nicht allzu ernst nimmt und die Dinge mit einem Augenzwinkern sehen kann, dem kann ich dieses kurzweilige Buch empfehlen.

Note: 2,5
  • Humor: 2
  • Anspruch: 3
  • Gefühl: 4
  • Spannung: /
  • Piratenfaktor: 1

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen