Sonntag, 15. Dezember 2013

Richard Paul Evans - Der Weihnachtswunsch

Genre: Weihnachtsgeschichte
Taschenbuch: 284 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungstermin: 14.10.2011
ISBN: 978-3-404-16586-5

James Kier mangelt es scheinbar an Nichts, er besitzt Unmengen von Geld und eine exzellent laufende Baufirma, sowie eine junge, hübsche Geliebte, mit der er sich bestens von seiner Scheidung ablenken kann. Doch für das, was er alles Sein nennen darf, geht er über Leichen, denn das Zerstören anderer Existenzen steht bei ihm an der Tagesordnung. Außerdem hat er sich von seiner Totkranken Frau Sara getrennt, als sie am nötigsten brauchte und der Kontakt zu seinem Sohn liegt ebenfalls seit Jahren auf dem Eis. Ein Fauxpas einer Tageszeitung, die fälschlicherweise seine Todesanzeige abdruckt, verändert jedoch alles. Kier ist schockiert über die Kommentare, die unter seinem Nachruf verfasst werden. Diese zeichnen sich durch alles andere als Trauer aus. Viel mehr scheint ein Großteil der Leute erfreut über seinen vermeintlichen Tod zu sein. Kier beginnt sein Leben und seine Handlungen zu überdenken und beschließt, mittilfe seiner Assistentin Linda seine vergangenen Schandtaten wieder gut zu machen und Buße zu tun.

Wie bei vielen Weihnachtsromanen finden wir auch in "Der Weihnachtswunsch" eine Anlehnung an "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens, jedoch ist die Umsetzung nicht sehr gut gelungen und auch nur wenig überzeugend. Die Verwandlung die Kier durchlebt, nämlich vom Widerling zum Wohltäter ist doch sehr unglaubwürdig und vollzieht sich nicht nur viel zu schnell, sondern auch sehr vorhersehbar. Zudem weißt die Geschichte keine einzige Überraschung oder Außergewöhnlichkeit auf und erscheint dadurch recht langweilig. Einzig auf den letzten Seiten gelangt es Evans ein wenig Gefühl in das Buch zu legen, was meine Meinung zu dem Zeitpunkt allerdings auch nicht mehr ändern konnte. Aus diesem Grund kann ich auch nicht behaupten, dass "Der Weihnachtswunsch" mich gefühlstechnisch berührt hat, was ich jedoch von einem guten weihnachtlichen Buch erwarte.

Hinzu kommt die Antipathie, die ich dem Protagonisten gegenüber entwickelt habe. Trotz seiner Verwandlung und der positiven Entwicklung konnte er jedoch nicht an Sympathie gewinnen und blieb bis zur letzten Seite ungemocht. Kiers Frau Sara und seine Assistentin Linda konnten dagegen durch viele positive Charakterzüge bei mir punkten.

Leider konnte mich Evans Adaption der traditionellen Weihnachtsgeschichte nicht zu einhundert Prozent überzeugen. Mit dem Protagonisten wurde ich leider nicht warm und auch der Weg seiner Entwicklung hat mir nicht wirklich zugesagt. Zusätzliche habe ich nicht nur Gefühl, sondern auch Spannung vermisst. Leider hat mich "Der Weihnachtswunsch" etwas enttäuscht, da es sich durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel dennoch rasch lesen ließ, bereue ich es trotzdem nicht, zu diesem Buch gegriffen zu haben, kann allerdings auch keine Empfehlung aussprechen.

Note: 3,4
  • Humor: 3
  • Anspruch: 2
  • Gefühl: 4
  • Spannung: 4
  • Piratenfaktor: 4

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