Mittwoch, 30. Juli 2014

Nick Hornby - Juliet, Naked

Genre: Roman
Tachenbuch: 247 Seiten
Verlag: Penguin
Erscheinungstermin: 05. Januar 2010
ISBN: 978-0141047744

Annie und Duncan sind seit vielen Jahren ein paar und eigentlich verbindet sie nicht mehr viel, denn das einzige, was Duncan wirklich wichtig zu sein scheint ist sein großes Idol Tucker Crowe, der seit Jahren keine Musik mehr gemacht hat, von einigen wenigen Fans aber immer noch als Star verehrt wird. Als er nach 20 Jahren ein neues Album veröffentlicht und Annie und Duncan sich nicht einig sind, ob es nun ein Meisterwerk ist oder nur Zeitverschwendung beginnt eine verwirrende Zeit für alle beteiligten, denn ausgerechnet Tucker Crowe selbt freut sich über Annies ehrliche Kritik und nimmt Kontakt zu ihr auf, um sich zu bedanken. Duncan würde durchdrehen vor Freude, wenn er davon wüsste, aber Annie will nicht, dass er es erfährt.

Eigentlich sind Annie und Duncan nur noch zusammen, weil es in Gooleness nichts anderes zu tun gibt. Sie langweilen sich und Duncan ist total besessen von Tucker Crowe, seinem Lieblingsmusiker aus den 80er Jahren, der seit Ewigkeiten untergetaucht ist und keine Musik mehr macht, der für eine handvoll eingefleischte Fans aber immer noch das Größte ist. Duncan gründet sogar eine Internetseite, um sich mit anderen „Crowologisten“ auszutauschen. Als es nach 20 Jahren endlich ein neues Album gibt ist er völlig aus dem Häuschen und kann nicht erwarten, es zu hören. Als er aber hört, dass Annie es gewagt hat, es schon anzuhören und es noch dazu schlecht findet, kommt es zum Streit zwischen den beiden. Trotzdem ist er einverstanden, eine Kritik, die Annie verfasst hat, auf seiner Webseite zu veröffentlichen.

Tucker Crowe ist nach vielen Jahren des Rockstar-Daseins, mit unzähligen Frauengeschichten und daraus resultierenden unehelichen Kindern inzwischen zum Hausmann geworden, der sich um seinen sechsjährigen Sohn kümmert. Der Veröffentlichung des neuen Albums mit alten Demoversionen seiner Lieder hat er zugestimmt, wenn auch mit wenig Interesse. Umso mehr ist er angetan von Annie, die auf einer Fanpage eine Kritik veröffentlicht, die das Album in ein paar Sätzen völlig auseinander nimmt. Dass jemand so ehrlich ist beeindruckt ihn und er bedankt sich bei ihr per E-Mail. Sie kann zunächst nicht glauben, dass er es wirklich ist also versucht er sie, davon zu überzeugen und es entsteht eine Art E-Mail-Freundschaft, die beiden tauschen sich aus über das, was bei ihnen so vorgeht. Annies Beziehung, die am Ende zu sein scheint und die Männer, die sie sonst so kennen lernt, Tuckers schwierige Familienverhältnisse, seine schwächelnde Gesundheit und die Tatsache, dass er bald Großvater wird, die beiden verstehen sich wirklich gut und möchten sich eigentlich auch gerne einmal persönlich kennen lernen. Könnte Tucker genau das sein, was Annie sucht? Und was würde Duncan dazu sagen, wenn er es erfahren würde?

Wie in den meisten Geschichten von Nick Hornby passieren in „Juliet, Naked“ Dinge, die so unrealistisch scheinen als sei es ein Märchenbuch und trotzdem glaubt man sie auf der Stelle. Die Story ist nur mittelmäßig, wofür es sich aber wie immer lohnt sind die Figuren, die verschrobenen Charaktere, die mir jedes Mal mit ihren ganzen Ticks und Problemen ans Herz wachsen und für die ich mir immer ein gutes Ende wünsche. Es gibt definitiv bessere Bücher von Nick Hornby aber für zwischendurch kann es auch „Juliet, Naked“ sein.


Note: 2,6

  • Humor: 2
  • Anspruch: 2
  • Spannung: 3
  • Emotion: 3
  • Piratenfaktor: 3

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