Genre: Roman
Tachenbuch: 247 Seiten
Verlag: Penguin
Erscheinungstermin: 05. Januar 2010
ISBN: 978-0141047744
Annie und Duncan sind seit vielen Jahren ein paar und
eigentlich verbindet sie nicht mehr viel, denn das einzige, was Duncan wirklich
wichtig zu sein scheint ist sein großes Idol Tucker Crowe, der seit Jahren
keine Musik mehr gemacht hat, von einigen wenigen Fans aber immer noch als Star
verehrt wird. Als er nach 20 Jahren ein neues Album veröffentlicht und Annie
und Duncan sich nicht einig sind, ob es nun ein Meisterwerk ist oder nur
Zeitverschwendung beginnt eine verwirrende Zeit für alle beteiligten, denn
ausgerechnet Tucker Crowe selbt freut sich über Annies ehrliche Kritik und
nimmt Kontakt zu ihr auf, um sich zu bedanken. Duncan würde durchdrehen vor
Freude, wenn er davon wüsste, aber Annie will nicht, dass er es erfährt.
Eigentlich sind Annie und Duncan nur noch zusammen, weil es
in Gooleness nichts anderes zu tun gibt. Sie langweilen sich und Duncan ist
total besessen von Tucker Crowe, seinem Lieblingsmusiker aus den 80er Jahren,
der seit Ewigkeiten untergetaucht ist und keine Musik mehr macht, der für eine
handvoll eingefleischte Fans aber immer noch das Größte ist. Duncan gründet
sogar eine Internetseite, um sich mit anderen „Crowologisten“ auszutauschen.
Als es nach 20 Jahren endlich ein neues Album gibt ist er völlig aus dem
Häuschen und kann nicht erwarten, es zu hören. Als er aber hört, dass Annie es
gewagt hat, es schon anzuhören und es noch dazu schlecht findet, kommt es zum
Streit zwischen den beiden. Trotzdem ist er einverstanden, eine Kritik, die
Annie verfasst hat, auf seiner Webseite zu veröffentlichen.
Tucker Crowe ist nach vielen Jahren des Rockstar-Daseins,
mit unzähligen Frauengeschichten und daraus resultierenden unehelichen Kindern
inzwischen zum Hausmann geworden, der sich um seinen sechsjährigen Sohn
kümmert. Der Veröffentlichung des neuen Albums mit alten Demoversionen seiner
Lieder hat er zugestimmt, wenn auch mit wenig Interesse. Umso mehr ist er
angetan von Annie, die auf einer Fanpage eine Kritik veröffentlicht, die das
Album in ein paar Sätzen völlig auseinander nimmt. Dass jemand so ehrlich ist
beeindruckt ihn und er bedankt sich bei ihr per E-Mail. Sie kann zunächst nicht
glauben, dass er es wirklich ist also versucht er sie, davon zu überzeugen und
es entsteht eine Art E-Mail-Freundschaft, die beiden tauschen sich aus über
das, was bei ihnen so vorgeht. Annies Beziehung, die am Ende zu sein scheint
und die Männer, die sie sonst so kennen lernt, Tuckers schwierige
Familienverhältnisse, seine schwächelnde Gesundheit und die Tatsache, dass er
bald Großvater wird, die beiden verstehen sich wirklich gut und möchten sich
eigentlich auch gerne einmal persönlich kennen lernen. Könnte Tucker genau das
sein, was Annie sucht? Und was würde Duncan dazu sagen, wenn er es erfahren
würde?
Wie in den meisten Geschichten von Nick Hornby passieren in
„Juliet, Naked“ Dinge, die so unrealistisch scheinen als sei es ein Märchenbuch
und trotzdem glaubt man sie auf der Stelle. Die Story ist nur mittelmäßig,
wofür es sich aber wie immer lohnt sind die Figuren, die verschrobenen
Charaktere, die mir jedes Mal mit ihren ganzen Ticks und Problemen ans Herz
wachsen und für die ich mir immer ein gutes Ende wünsche. Es gibt definitiv
bessere Bücher von Nick Hornby aber für zwischendurch kann es auch „Juliet,
Naked“ sein.
Note: 2,6
- Humor: 2
- Anspruch: 2
- Spannung: 3
- Emotion: 3
- Piratenfaktor: 3
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