Dienstag, 8. Juli 2014

David Levithan - Letztendlich sind wir dem Universum egal

David Levithan - Letztendlich sind wir dem Universum egal
Genre: Roman / Jugendbuch
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten 
Verlag: Fischer FJB
Erscheinungstermin: 24.03.2014
ISBN: 978-3-8414-2219-4 

„Letztendlich sind wir dem Universum egal“ erzählt die Geschichte von A, der jeden Tag in einem anderen Körper aufwacht und für 24 Stunden die Kontrolle über dessen Leben hat. So sehr A es auch möchte, er kann seine Lebenssituation nicht ändern und versucht sich - so gut es geht - damit zu arrangieren und in den fremden Körpern so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Viele Jahre geht das Alles gut, doch plötzlich trifft A auf Rhiannon, der Liebe seines Lebens, und alles verändert sich.

Im Großen und Ganzen erwartet den Leser eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, gepaart mit interessanten Ideen und Eindrücken, bedingt durch ständig wechselnde Protagonisten und Handlungsorte. Zwar haben mir die Idee und auch die Umsetzung recht gut gefallen, dennoch habe ich einige Kritikpunkte. Besonders Levithans Darstellung des A hat mich zu Teilen zur Weisglut gebracht. Er/Sie (As Geschlecht ist sowohl dem Leser, als auch ihm/ihr selbst unbekannt) wird als besonders aufrichtiger Gutmensch gezeichnet, der die Leben der anderen nicht schädigen oder gar zerstören möchte. So die Theorie, die Handlungen sprechen allerdings dagegen. Denn wer sich zu hundert Prozent korrekt verhalten möchte, darf nicht den Körper anderen benutzen, um das zu bekommen, was er will. A sucht in einem Fremden den Körperkontakt zu Rhiannon, will sich aber gleichzeitig nichts anmaßen, dies lässt den Protagonisten für mich eher heuchlerisch als sympathisch wirken.

Dazu kommt, dass die Zuneigung zu Rhiannon eher einer Besessenheit gleicht, sie hat so viele Bedenken, die bei A jedoch auf Unverständnis stoßen, obwohl sie, meiner Meinung nach, mehr als berechtigt sind. Doch auch Rhiannon verliert die Bedenken recht schnell und ohne erkennbaren Grund.

Trotzdem bleibt die Geschichte stetig spannend. Der Leser weiß nie, wo und als wer A am nächsten Morgen aufwachen wird und ob es ein Treffen mit der großen Liebe gibt oder nicht.

Das Buch lässt mich hin- und hergerissen zurück. Zwar stolpert man über einige Unstimmigkeiten und entwickelt Antipathien, andererseits ist die Geschichte durchaus interessant und sehr liebevoll geschrieben. Dadurch, dass Levithan A in so viele verschiedene Körper und Rollen schlüpfen lässt und dem Leser trotzdem zeigt, dass jeder im Endeffekt gleich ist, unabhängig von seinem Geschlecht, der Hautfarbe oder der sexuellen Gesinnung, predigt er über das gesamte Buch hinweg Toleranz auf sehr angenehme Art und Weise, was der Geschichte einiges an Pluspunkten einbringt.

Leider kommt das Ende sehr schnell und überraschend und lässt den Leser eher unbefriedigt. Es bleiben viele Fragen offen, was möglicherweise auf eine Fortsetzung schließen lässt. Ob ich sie Lesen würde? Ich denke schon, denn trotz meiner Kritikpunkte hatte ich mit dem Buch ein angenehmes Leseerlebnis. 

Note: 2,6
  • Humor: 3
  • Anspruch: 2
  • Spannung: 2
  • Emotion: 3
  • Piratenfaktor: 3

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen