Genre: Roman / Jugendbuch
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Fischer FJB
Erscheinungstermin: 24.03.2014
ISBN: 978-3-8414-2219-4
„Letztendlich
sind wir dem Universum egal“ erzählt die Geschichte von A, der jeden Tag in
einem anderen Körper aufwacht und für 24 Stunden die Kontrolle über dessen
Leben hat. So sehr A es auch möchte, er kann seine Lebenssituation nicht ändern
und versucht sich - so gut es geht - damit zu arrangieren und in den fremden Körpern
so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Viele Jahre geht das Alles gut, doch
plötzlich trifft A auf Rhiannon, der Liebe seines Lebens, und alles verändert
sich.
Im
Großen und Ganzen erwartet den Leser eine außergewöhnliche Liebesgeschichte,
gepaart mit interessanten Ideen und Eindrücken, bedingt durch ständig wechselnde
Protagonisten und Handlungsorte. Zwar haben mir die Idee und auch die Umsetzung
recht gut gefallen, dennoch habe ich einige Kritikpunkte. Besonders Levithans
Darstellung des A hat mich zu Teilen zur Weisglut gebracht. Er/Sie (As
Geschlecht ist sowohl dem Leser, als auch ihm/ihr selbst unbekannt) wird als
besonders aufrichtiger Gutmensch gezeichnet, der die Leben der anderen nicht
schädigen oder gar zerstören möchte. So die Theorie, die Handlungen sprechen
allerdings dagegen. Denn wer sich zu hundert Prozent korrekt verhalten möchte,
darf nicht den Körper anderen benutzen, um das zu bekommen, was er will. A
sucht in einem Fremden den Körperkontakt zu Rhiannon, will sich aber
gleichzeitig nichts anmaßen, dies lässt den Protagonisten für mich eher
heuchlerisch als sympathisch wirken.
Dazu
kommt, dass die Zuneigung zu Rhiannon eher einer Besessenheit gleicht, sie hat
so viele Bedenken, die bei A jedoch auf Unverständnis stoßen, obwohl sie,
meiner Meinung nach, mehr als berechtigt sind. Doch auch Rhiannon verliert die
Bedenken recht schnell und ohne erkennbaren Grund.
Trotzdem
bleibt die Geschichte stetig spannend. Der Leser weiß nie, wo und als wer A am
nächsten Morgen aufwachen wird und ob es ein Treffen mit der großen Liebe gibt
oder nicht.
Das
Buch lässt mich hin- und hergerissen zurück. Zwar stolpert man über einige
Unstimmigkeiten und entwickelt Antipathien, andererseits ist die Geschichte
durchaus interessant und sehr liebevoll geschrieben. Dadurch, dass Levithan A
in so viele verschiedene Körper und Rollen schlüpfen lässt und dem Leser
trotzdem zeigt, dass jeder im Endeffekt gleich ist, unabhängig von seinem
Geschlecht, der Hautfarbe oder der sexuellen Gesinnung, predigt er über das
gesamte Buch hinweg Toleranz auf sehr angenehme Art und Weise, was der
Geschichte einiges an Pluspunkten einbringt.
Leider
kommt das Ende sehr schnell und überraschend und lässt den Leser eher
unbefriedigt. Es bleiben viele Fragen offen, was möglicherweise auf eine
Fortsetzung schließen lässt. Ob ich sie Lesen würde? Ich denke schon, denn
trotz meiner Kritikpunkte hatte ich mit dem Buch ein angenehmes Leseerlebnis.
Note: 2,6
- Humor: 3
- Anspruch: 2
- Spannung: 2
- Emotion: 3
- Piratenfaktor: 3
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