Mittwoch, 19. Februar 2014

Suzanne Collins - Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele


Suzanne Collins - Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele
Genre: Jugendbuch
Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Oetinger Verlag
Erscheinungstermin: August 2009
ISBN: 978-3-7891-3218-6

Katniss lebt in Distrikt 12, in einer Welt, in der das sogenannte Kapitol diktatorisch die 12 verschiedenen Distrikte regiert und kontrolliert. In einer Zeit, in der die Menschen gerade genug zum Überleben haben, manche haben allerdings nicht einmal das. Einmal im Jahr finden die Hunger Spiele statt. Für den Präsidenten ein Mittel, um den Frieden zu stärken. Für alle anderen ein Mittel des Kapitols, um an dessen Macht zu erinnern. Aus jedem Distrikt werden ein Junge und ein Mädchen in den Kampf um Leben und Tod geschickt, der im Fernsehen für alle Mitbürger Panems übertragen wird. Von den 24 Teilnehmern kann es nur einen Überlebenden geben. Als Prim für die Spiele ausgelost wird, meldet sich ihre Schwester Katniss freiwillig um sie zu schützen. Damit beginnt ihr grausamer Kampf ums Überleben als Tribut von Panem in den Hunger Spielen. 

Mit „Tödliche Spiele“ gelang Collins der grandiose Auftakt ihrer Panem-Triologie, dabei stehen die politischen Details vorerst im Hintergrund. Vielmehr werden dem Leser Katniss und ihr Leben, samt Denkweise und Gefühlswelt, näher gebracht. Mit all ihren Eigenarten ist Katniss eine sehr interessante Protagonistin, die nach und nach immer mehr an Sympathie gewinnt. Gerade die vielfachen Konflikte, die sie sowohl mit sich selbst, als auch mit ihren Mitmenschen durchlebt und die gut dargestellten Charaktere formen das Buch und geben ihm einen sehr besonderen Beigeschmack. 

Passend zu den vielseitigen Charakteren findet man eine gehörige Portion Kritik an politischen Systemen und starren Weltanschauungen. Der eigentliche Schauort der Geschichte, nämlich die Hunger Spiele, durch die sich Katniss kämpfen muss, sind ebenfalls, trotz unnötigen Ausschmückens, präzise und optimal beschieben, so dass dem Leser alle Geschehnisse als schlüssig erscheinen.

Bereits während des Lesens stellte ich mir jedoch die Frage, ob ich „Die Tribute von Panem“ wirklich als Jugendbuch empfehlen würde. 24 Jugendliche, die ohne jegliche Gnade aufeinander losgehen und sich mit unterschiedlichsten Waffen oder gar bloßen Händen töten - was von der Autorin mit sehr blutigen und detaillierten Schilderungen untermalt wird – ist sicherlich nichts für schwache Nerven. Grotesk sind dabei auch die Fest- und Feierlichkeiten, sowie der Jubel des Landes über diesen alljährlichen Horror, der als Highlight der Fernsehkultur gehandelt wird. Unwillkürlich stellt man sich als Leser dabei die Frage, ob wir selbst nicht auch auf dem besten Weg zu unseren eigenen Hunger Spielen sind, denn auch unsere Shows der modernen Medien müssen immer spektakulärer, grausamer und übertriebener sein, um eine gewisse Zuschauerquote zu erzielen.

Trotz alledem oder auch genau deswegen ist dieses Buch unheimlich reizvoll. Man taucht in eine neue, spannende Welt ein und ist traurig, sie – nach der letzten Seite – vorerst wieder verlassen zu müssen, zumindest so lange, bis man zu Band zwei greift. Dies ist eine Geschichte mit einer Botschaft, die mit gut durchdachten und authentischen Charakteren, sowie einer spannenden Handlung vermittelt wird. Ein tolles Buch und eine absolute Empfehlung.

Note: 1,2
  • Humor: 2
  • Anspruch: 1
  • Emotionen: 1
  • Spannung: 1
  • Piratenfaktor: 1
 

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