Genre: Jugendbuch
Klappbroschur: 237 Seiten
Verlag: Arena Verlag
Erscheinungstermin: Januar 2013
ISBN: 978-3-401-06793-3
Lulu
will nach einer Party unbedingt alles über ihren Schwarm Marco rausfinden. Was
bietet sich da mehr an, als den besten Freund auszufragen? So kommt es, dass
sie sich im Netz auf die Suche nach Ben macht, den sie ebenfalls auf der Party
kennengelernt hat, und findet bei Facebook drei Treffer unter seinem Namen –
leider alle drei ohne erkennbares Profilbild - und prompt landet sie beim
Falschen. Ben ist überrascht von dem Mädchen, dass ihn so unverblümt und frei
von der Leber weg mit Fragen zu einer ihm fremden Person löchert. Er ist der
falsche Ben und kennt Marco nicht. Eigentlich sollte die Sache damit beendet
sein, aber so ist es nicht, denn die beiden sind sich sympathisch und können
sich von ihrer Unterhaltung nicht lösen. Bald entwickelt sich eine Freundschaft
zwischen den beiden. Sie schreiben sich täglich und vertrauen sich ihre größten
Geheimnisse an und schnell wird aus der Freundschaft mehr, was nicht so einfach
ist, schließlich trennt sie die Entfernung zwischen Hamburg und München, doch
dann kommt alles anders, als sie es erwartet hatten.
Dieses
Jugendbuch ist kein normaler Roman, früher hätte man diese Art des Buches als
Briefroman bezeichnet, in der heutigen Zeit nennt man es wohl Facebook-Roman.
Bekannt ist diese Art und Weise des Schreibens bereits von Daniel Glattauers „Gut
gegen Nordwind“, das ich zu meinen Lieblingsbüchern zähle und so kam es, dass
ich mir auch unbedingt ein Bild von „Im Pyjama um halb vier“ machen wollte. Wir
finden keine runter geschriebene Geschichte vor, ganz im Gegenteil. Der Leser
bekommt nur den Chatverlauf der beiden Protagonisten zu Gesicht, der
gelegentlich mit ein paar Statusmitteilungen der beiden gespickt ist.
Lulu Rocket, wie sich die 16 Jahre alte Luca-Luisa
im Internet nennt, ist, was das Thema Jungs betrifft, noch relativ unerfahren und
so ist es für sie ein purer Glücksgriff, dass sie Ben kennenlernt. Sie gehen einen gemeinsamen Deal
ein und beschließen, sich gegenseitig bei Beziehungsfragen mit Rat und Tat zur
Seite zu stehen. Viele erwachsene Leser sind von Jugendbüchern abgeschreckt,
da sie denken, dass sie sich sowieso nur mit den Problemen pubertierender
Teenies beschäftigen, dem ist jedoch nicht so. Denn auch ich bin aus meiner pubertierenden Phase
bereits etwas länger raus und konnte mich mit den Protagonisten identifizieren. Viele Stellen des Buches brachten mich zum Lachen, weil mir die
beschriebenen Problematiken nur allzu bekannt vorkamen. Die beiden Teenager
sind durch ihre liebreizenden und ihren Umgang miteinander wirklich
faszinierend und sehr belebend.
„Im
Pyjama um halb vier“ ist ein unterhaltsames Jugendbuch, das sich perfekt für
einen sonnigen Nachmittag auf der Hängematte eignet. Was ich jedoch vermisst
habe, sind Emotionen und ein bisschen mehr Gefühle. Mit „Gut gegen Nordwind“
kann dieses Buch sicherlich nicht mithalten, empfehlenswert ist es dennoch.
Note: 2
- Humor: 2
- Anspruch: 2
- Spannung: 2
- Erotik: /
- Piratenfaktor: 2
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