Genre: Roman
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Diogenes
Erscheinungstermin: 9. Januar 2015
ISBN: 978-3257069167
Fiona Maye arbeitet als Familienrichterin am High Court in
London und ist es gewohnt, schwierige Entscheidungen zu treffen. Als sie jedoch
über einen Jungen entscheiden soll, der selbst eigentlich schon fast volljährig
ist, muss sie, anders als üblich, mit ihm persönlich Kontakt aufnehmen. Sein
Schicksal hängt von ihrer Entscheidung ab, wieder einmal ist Fiona
verantwortlich für das Leben eines Kindes.
Fiona ist beruflich gezwungen, über das Schicksal von
Kindern und Jugendlichen zu entscheiden. Als Familienrichterin ist ihr Urteil
schon so manches Mal sogar verantwortlich für das Überleben oder den Tod eines
Kindes. Sie selbst hat keine Kinder, lebt mit ihrem Mann zusammen, doch die
beiden haben große Probleme. Gerade, als sie sich eigentlich um ihr eigenes
Leben kümmern sollte, erreicht sie ein dringlicher Fall. Der 17-jährige Adam
Henry liegt im Krankenhaus und sein Überleben hängt von der Gabe einer
Bluttransfusion ab. Adams Eltern sind streng gläubige Zeugen Jehovas und auch
er selbst fühlt sich dem Glauben sehr verbunden, daher lehnen sie die Gabe von
Blutprodukten ab und nehmen somit den Tod Adams in Kauf. Da er fast volljährig
ist und schon in wenigen Wochen selbst über sein Schicksal entscheiden könnte,
beschließt Fiona, ins Krankenhaus zu fahren und selbst mit ihm zu reden, sich
ein Bild von seiner Situation zu machen. Er ist erstaunlich sicher, dass er für
seinen Glauben, für die Gemeinschaft, sterben sollte und scheint seine
Entscheidung getroffen zu haben aber endgültig wird diese nur Fiona treffen.
Das Ergebnis ihrer Entscheidung wird sie nicht so schnell
wieder loslassen und zusammen mit ihrer persönlichen Ehekrise beschäftigt sie
dieses Thema auch weit über die Urteilsverkündung hinaus und sie fragt sich, wo
und wann die Dinge eigentlich aus dem Ruder gelaufen sind.
Das Buch überzeugt mich sprachlich absolut. Ich habe es im
englischen Original gelesen und einen Moment gebraucht, bis ich mich daran
gewöhnt hatte, dann war es aber wirklich sehr angenehm zu lesen. Die Gedanken
und Gefühle der Protagonistin wurden wahnsinnig gut transportiert und berührten
mich sehr, die Idee für das Buch ist ebenfalls ganz toll. Für mich mangelt es
dann allerdings leider an der Umsetzung. Bis auf einige wenige Stellen nahm das
Buch kaum an Fahrt auf, die Spannung hielt sich in Grenzen und das, was man
meiner Meinung nach aus der Geschichte hätte machen können, wurde für mich
nicht erreicht. Leider also ein enttäuschender Inhalt, den ich dank der
unterhaltsamen und anspruchsvollen Sprache trotzdem bis zum Ende verfolgt habe.
Note: 2,8
- Humor: /
- Anspruch: 2
- Spannung: 3
- Emotion: 3
- Piratenfaktor: 3
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen