Genre: Roman
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Fischer Krüger
Erscheinungstermin: 20. Dezember 2013
ISBN: 978-3810519511
Don Tillman hat sein Leben fest im Griff. In einem
Wochenplan ist festgelegt, was er wann isst, wann er zum Training geht und wann
er arbeitet. Sein Leben besteht aus logischen Entscheidungen und optimierten
Abläufen. Eigentlich fehlt ihm nur eines: eine Ehefrau. Gemeinsam mit seinen
Freunden Gene und Claudia berät er, wie er das ändern kann und macht sich ans
Ehefrau-Projekt: Die Auswahl einer passenden Frau.
Don ist Genetikforscher und arbeitet an einer Universität,
wo er sich zwar wohlfühlt, jedoch häufiger wegen seiner Genauigkeit kritisiert
wird. Für ihn hat alles klare Regeln, Zeitabläufe sind optimiert, seine Tage
genau durchgeplant, kleinere Störungen werfen seine Pläne häufig durcheinander.
Kein Wunder, dass er außer Gene und Claudia keine Freunde hat. Doch irgendwann
vermisst Don doch etwas: eine Ehefrau. Gemeinsam mit Gene und Claudia denkt er
über die Auswahlkriterien nach und entwickelt einen Fragebogen. Was auf gar
keinen Fall geht sind Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Unpünktlichkeit. Eine
Vegetarierin? Auf keinen Fall!
Obwohl seine Freunde den Einschränkungen
kritisch gegenüberstehen unterstützen und ermutigen sie Don. Um Frauen kennen
zu lernen geht er zum Speed-Dating und lässt sich von Gene helfen, der immerhin
ein großer Frauenheld ist. Keine der Frauen entspricht seinen Vorstellungen,
schon gar nicht Rosie, die eines Tages in seinem Büro auftaucht und ihn um
Hilfe bei der Suche nach ihrem leiblichen Vater bittet. Sie raucht, ist
Vegetarierin, arbeitet in einer Bar und ihr Leben ist weit davon entfernt,
organisiert zu sein. Don vergisst das Ehefrau-Projekt und will Rosie bei ihrem
Problem helfen, dabei merkt er, dass er, obwohl er so anders ist, als andere
Menschen, trotzdem Freundschaften schließen kann und Gefühle entwickeln für
eine Frau, die wohl kein Einziges seiner Kriterien erfüllt. Doch weiß Rosie
überhaupt, in was sie hier hineingeraten ist? Dass dieser unbeholfene Professor
auf höchst ungewöhnliche Weise eine Frau sucht? Für sie geht es in erster Linie
darum, eine Antwort auf die Frage nach ihrem Vater zu finden und so machen sich
die beiden auf den Weg, reisen um die halbe Welt und finden schließlich mehr
als eine Antwort auf ihre Fragen.
Das Buch ist unglaublich schön und schrecklich lustig. Vom
pinkfarbenen Einband sollte man sich nicht abschrecken lassen, dahinter
befindet sich alles andere als eine gewöhnliche Liebesgeschichte! Klar, man
hofft und glaubt auch von Anfang an zu wissen, worauf es hinaus läuft aber die
Umsetzung ist großartig, mit Liebe zum Detail und mit einem Gespür für
außergewöhnliche Charaktere. Dass beschriebene Persönlichkeitsstörungen nicht
diagnostiziert sind lässt noch einmal darüber nachdenken, was eigentlich
„normal“ bedeutet. Wäre Don „normal“, würde man die Geschichte wohl als
eigenartig empfinden, wäre er „krank“, hätte man eher Mitleid mit ihm. Da er
aber nichts von beidem ist (zumindest nicht ausgesprochen), ist sie einfach
herzerwärmend und man kann ihr mit Tränen in den Augen und einem Lächeln auf
den Lippen folgen.
Note: 1,4
- Humor: 1
- Anspruch: 1
- Spannung: 3
- Emotion: 1
- Piratenfaktor: 1
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