J.K.Rowling - Ein plötzlicher Todesfall
Genre: Gegenwartsliteratur
Gebunden
Ausgabe: 576 Seiten
Erscheinungstermin:
September 2012
ISBN: 978-3-551-58888-3
Barry Fairbrother,
Mitglied des Gemeindevorstands, stirbt plötzlich und unerwartet mit Anfang
vierzig. Die Nachricht über seinen Tod verbreitet sich schnell in der kleinen
Stadt Pagford in England. Manche Leute sind tief bestürzt über seinen Tod, wieder
andere freuen sich heimlich. Doch der Leser weiß anfangs nicht warum. Erst nach
und nach erfährt man mehr über die einzelnen Personen, während sich ihre
anfangs parallel laufenden Leben immer mehr verstricken.
Nach dem riesigen Erfolg
von Harry Potter ist „Ein plötzlicher Todesfall“ das erste Buch von J. K.
Rowling. Als eingefleischter Fan war ich gleichzeitig neugierig und,
nachdem ich einige vernichtende Kritiken gelesen hatte, skeptisch. Könnte
dieses Buch wirklich mithalten?
J. K. Rowling beweist mit
diesem Buch, dass sie auch jenseits von Hogwarts eine großartige
Geschichtenerzählerin ist. Die Charaktere sind glaubhaft, vielschichtig und
jeder hat seine eigene Geschichte, die weit über die Seiten des Buches hinaus
geht. So kommt es, dass man am Ende mit Personen aus dem Buch fühlt, die man am
Anfang überhaupt nicht mochte. Durch die langsame Verstrickung der einzelnen
Handlungsstränge bleibt die Geschichte spannend und irgendwann kann man das
Buch einfach nicht mehr weglegen. Mehr und mehr werden die dunklen Geheimnisse
hinter dem schönen Schein aufgedeckt. Neben den zentralen Fragen um Armut, Spießbürgerlichkeit und
Verantwortung, spielen die Ehe- und Drogenprobleme der Erwachsenen genauso
eine Rolle, wie Mobbing in der Schule und Selbstverletzung. Im Vergleich zu den
unschuldigen Harry Potter Büchern kommen hier auch Sexszenen nicht zu kurz.
Teilweise so schonungslos, dass man manchmal fast nicht glauben kann, beide
Bücher wurden von der gleichen Person geschrieben. Zugegeben, die Themen in dem
Buch sind nicht gerade leicht verdaulich, aber die Lacher kommen trotzdem nicht
zu kurz.
Ich denke, „Ein plötzlicher
Todesfall“ wird all denen gefallen, die Geschichten mögen, die zum Nachdenken
anregen und spannend zugleich sind. Auch wem die Bücher von Nick Hornby
gefallen, wird dieses Buch bestimmt mögen, denn genauso wie bei seinen Büchern
kann man auf der einen Seite heulen und auf der Nächsten lachen. Alles in allem
ein großartiges Buch.
Note:
1,2
- Humor: 2
- Anspruch: 1
- Spannung: 1
- Emotion: 1
- Piratenfaktor: 1
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