Dienstag, 7. Januar 2014

J.K. Rowling - Ein plötzlicher Todesfall

J.K.Rowling - Ein plötzlicher Todesfall
Genre: Gegenwartsliteratur
Gebunden Ausgabe: 576 Seiten
Erscheinungstermin: September 2012
ISBN: 978-3-551-58888-3

Barry Fairbrother, Mitglied des Gemeindevorstands, stirbt plötzlich und unerwartet mit Anfang vierzig. Die Nachricht über seinen Tod verbreitet sich schnell in der kleinen Stadt Pagford in England. Manche Leute sind tief bestürzt über seinen Tod, wieder andere freuen sich heimlich. Doch der Leser weiß anfangs nicht warum. Erst nach und nach erfährt man mehr über die einzelnen Personen, während sich ihre anfangs parallel laufenden Leben immer mehr verstricken.

Nach dem riesigen Erfolg von Harry Potter ist „Ein plötzlicher Todesfall“ das erste Buch von J. K. Rowling. Als eingefleischter Fan war ich gleichzeitig neugierig und, nachdem ich einige vernichtende Kritiken gelesen hatte, skeptisch. Könnte dieses Buch wirklich mithalten?

J. K. Rowling beweist mit diesem Buch, dass sie auch jenseits von Hogwarts eine großartige Geschichtenerzählerin ist. Die Charaktere sind glaubhaft, vielschichtig und jeder hat seine eigene Geschichte, die weit über die Seiten des Buches hinaus geht. So kommt es, dass man am Ende mit Personen aus dem Buch fühlt, die man am Anfang überhaupt nicht mochte. Durch die langsame Verstrickung der einzelnen Handlungsstränge bleibt die Geschichte spannend und irgendwann kann man das Buch einfach nicht mehr weglegen. Mehr und mehr werden die dunklen Geheimnisse hinter dem schönen Schein aufgedeckt. Neben den zentralen Fragen um Armut, Spießbürgerlichkeit und Verantwortung, spielen die Ehe- und Drogenprobleme der Erwachsenen genauso eine Rolle, wie Mobbing in der Schule und Selbstverletzung. Im Vergleich zu den unschuldigen Harry Potter Büchern kommen hier auch Sexszenen nicht zu kurz. Teilweise so schonungslos, dass man manchmal fast nicht glauben kann, beide Bücher wurden von der gleichen Person geschrieben. Zugegeben, die Themen in dem Buch sind nicht gerade leicht verdaulich, aber die Lacher kommen trotzdem nicht zu kurz.

Ich denke, „Ein plötzlicher Todesfall“ wird all denen gefallen, die Geschichten mögen, die zum Nachdenken anregen und spannend zugleich sind. Auch wem die Bücher von Nick Hornby gefallen, wird dieses Buch bestimmt mögen, denn genauso wie bei seinen Büchern kann man auf der einen Seite heulen und auf der Nächsten lachen. Alles in allem ein großartiges Buch.

Note: 1,2
  • Humor: 2
  • Anspruch: 1
  • Spannung: 1
  • Emotion: 1
  • Piratenfaktor: 1

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