Mittwoch, 13. März 2013

Ursula Poznanski - Saeculum

Ursula Poznanski - Saeculum
Genre: Jugendbuch
Klappbroschur: 496 Seiten
Verlag: Loewe Verlag
Erscheinungstermin: November 2011
ISBN: 978-3-7855-7028-9


Fünf Tage leben wie im Mittelalter – ohne Strom, ohne Handy, ohne eine richtige Toilette. Eine völlig neue Erfahrung für den sonst eher biederen und strebsamen Medizinstudenten Bastian. Ein Abenteuer, auf das er sich eigentlich nur wegen der bezaubernden Sandra einlässt. Aber das Abenteuer wird alles andere als eine entspannte Reise in die Vergangenheit, sondern entwickelt sich rasch zu einem Wettlauf um Leben und Tod. Doch wer oder was steckt hinter diesem Albtraum? Ist es wirklich der Fluch des Tristam der über dem Gebiet wacht und nach Rache giert oder wird die Gruppe von einem Menschen aus Fleisch und Blut bedroht?

Nachdem ich bereits von Poznanskis Debüt „Erebos“ sehr angetan war, stand es für mich außer Frage, „Saeculum“ zu lesen. Allein die Optik des Buches weckte durch den schwarzen Buchschnitt meine Neugier. Schwarz und weiß – kontrastreicher geht es wohl kaum, was sich allerdings hinter dem Buchdeckel verbirgt, ist alles andere als kontrastreich – verwischte Grenzen zwischen Realität und Fiktion, Wahrheit und Lüge, Leben und Tod. Das Lesen von „Saeculum“ ist wie eine Reise durch ein Labyrinth, man wird über Irrwege geleitet, und sobald man denkt, der Ausweg sei gefunden, stößt man auf neue Rätsel und Umwege.

Zugegeben, anfänglich war ich recht skeptisch, was die Thematik von „Saeculum“ angeht – mittelalterliches Rollenspiel - ein Thema, mit dem ich mich noch nie beschäftigt habe oder das gar mein Interesse erweckt. Das Gefühl der Befremdlichkeit ließ jedoch schnell nach, und ehe ich mich versah, war ich fasziniert von der neuen, völlig anderen, aber äußerst spannenden Welt, die sich mir öffnete.

Poznanski schafft es, trotz eines eher simplen Schreibstils, eine ganz spezielle Spannung, nahezu eine Art Grusel, aufzubauen, der man sich nur sehr schwer entziehen kann und die es kaum möglich macht, das Buch aus der Hand zu legen. Der Leser wird definitiv zum Mitdenken aufgefordert, denn man will schließlich Wissen, was aus welchen Gründen passiert und wer dahinter steckt. So gut man dies aber macht, auf die Lösung wird man sicher nicht von alleine kommen, denn während des Lesens weiß man nie genau, welche Dinge nun wirklich aus logischem Hintergrund passieren oder was übersinnlich und nicht zu erklären ist. Man kann es nicht anders sagen – die Autorin versteht ihr Handwerk einfach exzellent.

„Saeculum“ ist für mich das, was ich einen "Pageturner" nenne. Durch die spannende, bedrohliche Atmosphäre, undurchsichtige Charaktere, denen man nicht immer trauen kann und einem übersinnlichen und unheimlichen Fluch zieht sich der Spannungsbogen bis ins Unermessliche. Einzig für den lang gezogenen Schluss muss ich einen kleinen Minuspunkt geben, dieser hätte sich in kurzer, prägnanter Form besser in den Rest des Buches eingegliedert. Aus diesem Grund kommt „Saeculum“ für mich auch nicht ganz an „Erebos“ heran, ist jedoch trotzdem eine durchweg spannende und lesenswerte Abenteuerreise.

Note: 1,5
  • Humor: / 
  • Anspruch: 2
  • Spannung: 1
  • Erotik: / 
  • Piratenfaktor: 1,5

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