Sonntag, 4. Mai 2014

Donna Freitas - Wie viel Leben passt in eine Tüte?

Donna Freitas - Wie viel Leben passt in eine Tüte?
Genre: Jugendbuch
Gebunden Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Gabriel Verlag
Erscheinungstermin: August 2012
ISBN: 9783522303125

Als Rose 16 Jahre alt ist, verstirbt ihre Mutter an Krebs. Am Tag der Beerdigung findet Rose im Kleiderschrank ein Päckchen - ein eigens für sie zusammengestelltes „Survival Kit“ für die ihre Mutter zu Lebzeiten bereits bekannt war. Offensichtlich war es Rose Mutter im Vorfeld klar, dass ihre Tochter nach ihrem Ableben Hilfe benötigen würde, um mit dem Leben nach ihrem Tode zurechtzukommen. Rose ist jedoch anfangs nicht in der Lage dazu, die Gegenstände aus dem Kit zu nutzen. Erst einige Monate später beginnt sie Schritt für Schritt mit Hilfe der Hinterlassenschaften ihrer Mutter aus der Isolation auszubrechen und ihr bisheriges Leben wieder aufzunehmen.

Die Autorin beschreibt auf sehr gefühlvolle und einfühlsame Art und Weise, wie sich Rose im Zuge der Trauerbewältigung von ihrer Außenwelt abschottet, dazu zählt, dass sie nicht mehr zum Cheerleading geht, Partys sowie andere Zusammentreffen mit ihren Freunden meidet und sich gegen jegliche Art der körperlichen Zuneigung ihres Freundes wehrt. Außerdem ist das Musikhören für sich unerträglich geworden. Dies ändert sich, als sie die Gegenstände aus dem Survival Kit näher untersucht und in ihren Alltag einbringt, aber auch, als sich die Beziehung zu ihrem Mitschüler, der sich seit längerem um die Gartenarbeit der Familie kümmert, verändert bzw. vertieft.

„Wie viel Leben passt in eine Tüte“ ist eine sehr gefühlvolle Geschichte zum Thema Trauerbewältigung. Dennoch konnte mich das Buch nicht hundertprozentig überzeugen. An vielen Punkten wirkte die Story unglaubwürdig. Zum Beispiel die extreme Akzeptanz die Rose und ihrem Vater im Bezug auf deren völliges Versinken in die Trauer entgegengebracht wurde. Im normalen Leben würde man eher versuchen, Trauernden aus ihrem tiefen Loch zu helfen und nicht, sie dort versauern zu lassen. Einzig die Großmutter bietet in all dem Trübsal eine willkommene Ablenkung auf Grund ihrer sarkastischen und humoristischen Art. Zusätzlich hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen über die Verstorbene gewünscht, da sie durch ihr Survival Kit prinzipiell eine tragende Rolle in der Geschichte spielt.

Alles in Allem handelt es sich dennoch um ein akzeptables Jugendbuch, dass ich empfehlen kann, sofern man sich für das Thema der Trauerbewältigung interessiert.

Note: 2,6

  • Humor: /
  • Anspruch:3
  • Spannung: /
  • Emotion: 2
  • Piratenfaktor: 3

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